Rio de Janeiro/Rom - Schwangerschaften von Frauen in fortgeschrittenem Alter sorgen derzeit in Brasilien und Italien für Aufmerksamkeit. In Rio ist eine 61-Jährige schwanger: "Mein Mann wollte Vater werden", sagte die Frau, die anoym bleiben möchte, der Zeitung "O Globo". Auch sie habe das Kind gewollt und sei darüberhinaus in bester gesundheitlicher Verfassung. Die mit einem 38-Jährigen verheiratete Frau ließ sich mit einer Spender-Eizelle befruchten und soll im November ihr Kind zur Welt bringen. Ihrer Tochter will sie nicht erzählen, dass sie mit einer gespendeten Eizelle gezeugt wurde.

Erst am 9. September war in Brasilien eine 52-Jährige erstmals Mutter geworden. Der Vater der Zwillinge ist 88 Jahre alt. Eine Altersgrenze für künstliche Befruchtung gibt es in Brasilien nicht. Es wird aber von ÄrztInnen erwartet, dass sie bei schweren Risiken für Mutter oder Kind von einer künstlichen Befruchtung absehen.

58-jährige Italienerin brachte Zwillinge zur Welt

In Italien ist eine Frau von 58 Jahren Mutter von Zwillingen geworden. "Wir sind sehr glücklich. Das ist ein Wunder, für das wir Gott danken", erklärte die 58-Jährige, deren Mann 72 Jahre alt ist. Die Kinder wurden mit Hilfe einer Eizellspende im Ausland gezeugt - in Italien ist eine solche künstliche Befruchtung verboten. Der Arzt Enrico Ferrazzi erklärte, mit seiner Hilfe seien zwei "Wunschkinder" geboren worden.

NachbarInnen zeigten späte Eltern an

Erst am Sonntag waren in Salerno im Süden Italiens Zwillinge zur Welt gekommen, deren Mutter 57 und deren Vater 70 Jahre alt ist. Die Frau versuchte jahrelang vergeblich, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, zwei Adoptionsanträge wurden 1999 und 2003 abgelehnt. Daraufhin entschloss sich das Paar zur künstlichen Befruchtung im Ausland.

Im Mai 2010 kam das in den italienischen Medien "Viola" genannte Mädchen einer Frau über 50 auf die Welt. Einen Monat später wurde es von dem Jugendgericht in eine Pflegefamilie gegeben, nachdem NachbarInnen die Eltern angezeigt hatten, weil sie das Baby eine halbe Stunde lang allein im Auto gelassen haben sollen.

Gericht: Eltern zu alt

Wegen eines anderen Falls in Turin sorgen Berichte über spätes Elternglück in Italien derzeit für großes Aufsehen: Vor einer Woche hatte das dortige Jugendgericht ein 16 Monate altes Mädchen zur Adoption freigegeben, weil es seine Eltern für zu alt hielt. (APA/Ag.)