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Weltweit wurde schon marschiert, hier z.B. in Buenos Aires im August. 

Foto: Reuters/MARCOS BRINDICCI

Wien - Sexualität wird ständig zum Thema gemacht, jedoch so gut wie nie ernsthaft thematisiert. Vor allem Frauen haben mit Stereotypisierung und der Projezierung sexueller Erwartungen auf sie zu kämpfen. Auch Transgenderpersonen, Schwule und Lesben werden häufig mit Vorurteilen und Gewalt konfrontiert, die sich auf ihre Sexualität beziehen. Der erste Slutwalk war die Reaktion auf eine Aussage eines kanadischen Polizisten, die er bei einer Universitätsveranstaltung zum Thema persönliche Sicherheit im Jänner traf. Er riet Frauen, "sich weniger wie Schlampen zu kleiden, um nicht zu Opfern sexueller Gewalt zu werden".

Anstatt Menschen, die vergewaltigt oder belästigt wurden/werden, zu ermutigen Beratungsstellen aufzusuchen oder einen offenen Diskurs zu eröffnen, werden die Opfer zu Mitverantwortlichen gemacht. "Dieses Victim blaiming, die Beschuldigung von Opfern, ist ein Symptom einer patriarchalen Gesellschaft, die lehrt, nicht vergewaltigt zu werden, anstatt nicht zu vergewaltigen", heißt es in einer Aussendung der OrganisatorInnen des SlutWalks in Wien. Die Slutwalks sind eine Form von Protest "gegen den sexistischen und homophoben Normalzustand, der Menschen in Kategorien und Schubladen steckt. Sexualität sollte frei und selbstbestimmt sein, und keine Basis für Gewalt und vermeintliche Machtdemonstration."

Dieser erste kanadische SlutWalk war der Startschuss für eine weltweite Bewegung. Schon in über 70 Städten, von Südamerika bis Finnland, fanden SlutWalks statt. Der Slutwalk in Wien soll eine bunte und aufgeweckte Demonstration werden. Alle, die gegen Stereotypisierung und Victim blaiming, und für eine freie, gleichberechtigte Gesellschaft ohne Diskriminierung sind, sind eingeladen. (red)