Wien - Um unter anderem Doktoratsabschlüsse unter Frauen zu steigern, schrieb die Akademie der Wissenschaften seit Jahren Stipendien für junge Wissenschafterinnen in den Bereichen Technik, Naturwissenchaften und Medizin sowie Biowissenschaften und Mathematik aus - doch damit soll jetzt Schluss sein: Das Wissenschaftsressort will ab kommenden Jahr das Frauennachwuchsförderprogramm "DOC-fFORTE" einstellen.

Bisher haben jährlich bis zu zwanzig Doktorandinnen davon profitiert. Pro Person wurden etwa 35.000 Euro zur Verfügung gestellt, um den Wissenschafterinnen damit zwei Jahre lang optimierte Arbeitsbedingungen zu ermöglichen, erklärt Friedrich Schipper vom Kompetenzzentrum für Kulturelles Erbe und Kulturgüterschutz an der Uni Wien. Er befürchtet nun "eine fatale Fehlentwicklung für die Frauenförderung". Der grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald spricht von einem "Schlag gegen Forscherinnen" - und fordert Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) auf, "diese wissenschaftsfeindlichen Maßnahmen" zu stoppen. 400 Millionen aus dem Budget der Unis und Fachhochschulen seien zuletzt vom Ministerium gehortet worden, ärgert sich der Grüne: "Dieses Geld darf nicht im Tresor verschimmeln, es gehört schleunigst dorthin, wo man es braucht!" (nw, DER STANDARD/Printausgabe 27. Oktober 2011)