Brest - Nach der Geschlechtsanpassung - von male to female - eines verheirateten Mannes  hat die französische Staatsanwaltschaft ihren Antrag auf Änderung Identität ohne die vorherige Auflösung ihrer Ehe stattgegeben. Wenn das Gericht der Haltung der Staatsanwaltschaft folgt, wäre dies die Anerkennung der ersten gleichgeschlechtlichen Ehe in Frankreich, sagte der Anwalt Emmanuel Ludot am Donnerstag.

Ludot vertritt die 41-Jährige, die die Änderung ihres Namens in Chloe beantragt hatte. Ein Urteil wird für den 15. Dezember erwartet. "Die Justiz war wirklich gerecht", sagte die sichtlich bewegte Chloe. Es handle sich um einen wahren Fortschritt für die Gesellschaft, die Sitten, die Toleranz und die Menschenrechte. Chloe hatte vor 15 Jahren die heute 43-jährige Marie geheiratet. Gemeinsam bekam das Paar drei Kinder, bevor sich Chloe zur Geschlechtsanpassung entschied.

Präzedenzfall

Nach Angaben von Ludot akzeptierte die Staatsanwaltschaft den Bestand der Ehe, weil Chloe und Marie zur Zeit der Hochzeit Mann und Frau waren. Eigentlich ist eine Ehe zwischen Menschen gleichen Geschlechts in Frankreich nicht möglich. Nach Ansicht des Anwalts stellt die Entscheidung einen Präzedenzfall für den französischen Staat dar. "Die homosexuelle Ehe ist nun auf dem Weg", sagte Ludot. "Das ist die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe, der Elternschaft von Homosexuallen", sagte auch Chloe. (APA)