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Näherinnen in China.

Foto: APA/Oliver Multhaupt

Wien - Ihr Publikum ist jung, sie versprechen ihnen Coolness und Lifestyle. Der Spaß endet aber bei den Produzenten in Asien. Internationale Marken rund um Surf-, Snow- und Skate-Bekleidung - von Burton über Nitro bis zu Quiksilver - laden den Zorn der Non-Profit-Organisationen auf sich: Denn anders als Outdoorkonzerne wie Mammut und Jack Wolfskin würden diese nichts zur Verbesserung der nach wie vor miesen Arbeitsbedingungen in China beitragen, sagen Experten von Clean Clothes.

Zehn große Boardersporterzeuger wurden unter die Lupe genommen. Keiner gab Auskunft über Ort und Bedingungen der Produktion. Sechs wiesen keinen Verhaltenskodex auf, der etwa Kinderarbeit verbietet, existenzsichernde Löhne und die Maximalarbeitszeit festlegt, wie auch gewerkschaftliche Organisationen zulässt. Bei den vier übrigen fehlten glaubhafte Kontrollen der internen Regeln.

Die Proteste in China nehmen zu, sagt May Wong, Arbeitsrechtsexpertin bei Globalization Monitor in Hongkong. Sie erzählt von Näherinnen, die 16 Stunden täglich arbeiteten, um finanziell über die Runden zu kommen, von fehlenden Arbeitsverträgen und Gesundheitsgefährdung. "Wenn du nicht arbeiten willst, dann begehe Selbstmord", müssten sich Angestellte von ManagerInnen sagen lassen, erzählt sie. Werde der Druck auf die Fabriken zu groß, wanderten sie in das Landesinnere Chinas ab, wo noch jüngere billigere Arbeitskräfte zu bekommen seien. (vk, DER STANDARD, Printausgabe 25.11.2011)