Das mittlerweile schon nicht mehr ganz neue Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz ist mit 1. Juli 2011 in Österreich in Kraft getreten. Leider halten die gesetzlichen Regelungen das, was Nichtregierungsorganisationen wie LEFÖ bereits im Vorfeld kritisiert haben: Migrantinnen sind mit vielen Hürden konfrontiert, die ihnen ein eigenständiges und emanzipatorisches Leben in Österreich verunmöglichen. So ist es beispielsweise für Migrantinnen kaum möglich, ohne familiäre Anbindung, d.h. nicht mit einem Österreicher verheiratet zu sein, einen Aufenthaltstitel zu bekommen. Nur sogenannte Hochqualifizierte, d.h. diejenigen, die für die österreichische Wirtschaft als wichtig eingestuft werden, können unabhängiger und ohne österreichischen Ehepartner leben.

Auch der Passus, dass Drittstaatsangehörige schon bei Antragstellung auf Aufenthalt Deutsch-Kenntnisse auf einem A1-Niveau vorweisen müssen, erschwert für viele Migrantinnen die Einreise nach Österreich. Insbesondere Frauen sind durch solche Regelungen mehrfach diskriminiert, da sie oft weniger Geld verdienen, mehr reproduktive Arbeit verrichten und dadurch erschwert Zeit und Kosten für Deutschkurse aufwenden können.

Das Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz verstärkt durch seine Regelungen Abhängigkeitsverhältnisse, trifft dabei vor allem sozial Schwache und bildet eine zusätzliche Hürde für die Erlangung elementarer Rechte für Migrantinnen. (red)

Credits:

Zeichnungen: Carla Müller
Gestaltung, Schnitt, Animation: Katja Schröckenstein, Tobias Hildebrandt
Sprecherin: Patricia Michalek-Kurucz
Trailer: Doris Mayer