Wien - Die Zahl der Schließungen von eingetragenen PartnerInnenschaften ist 2011 zurückgegangen. 240 gleichgeschlechtliche Paare gaben sich  2011 das Ja-Wort, im Jahr 2010 waren es 429 Paare.

Überhang abgearbeitet

Dieser Rückgang verwundert ExpertInnen allerdings nicht weiter. Nachdem es 2010 erstmals die Möglichkeit gab, sich in Österreich verpartnern zu lassen, wurde in diesem Jahr der Überhang an Partnerschaftswilligen abgearbeitet, heißt es auf der Homepage partnerschaftsgesetz.at.

Bezogen auf die Bevölkerungsanzahl liegt Österreich bei den Partnerschaftsschließungen im Mittelfeld Europas.

In Wien ist es gleichgeschlechtlichen Paaren möglich, sich an allen Orten, wo auch Eheschließungen vorgenommen werden, verpartnern zu lassen. Frauenstadträtin Sandra Frauenberger erklärte, dass die beliebtesten Verpartnerungsmonate Mai bis August waren. 163 männliche standen 77 weiblichen Paaren gegenüber.

Resolutionsantrag in Wien gegen Diskriminierung

Frauenberger nahm die Jahresbilanz der Verpartnerungen zum Anlass, die nach wie vor bestehenden rechtlichen Benachteiligungen für gleichgeschlechtliche Paare zu kritisieren: "Von einer absoluten Gleichstellung sind wir noch weit entfernt", meinte sie in einer Aussendung. In Wien ging man mit einem rot-grünen Resolutionsantrag zur Gleichstellung von Regenbogenfamilien, der vom Wiener Landtag im November beschlossen wurde, "in die Offensive", betonte Frauenberger. Mit dem an den Bund gerichteten Forderungspaket wolle man die umfassende Gleichstellung von Regenbogenfamilien erreichen.

Forderungskatalog

Konkret umfasst dieser Forderungskatalog die medizinisch unterstützte Fortpflanzung auch für alleinstehende Frauen und Lesben in Eingetragener PartnerInnenschaft, das Ermöglichen der Adoption für Eingetragene PartnerInnen, die Abschaffung der eigens geschaffene Kategorie "Nachname" und die Reformierung und Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. (red)