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Die Stiefkindadoption ist im neuen Familiengesetzbuch in Slowenien vorgesehen. Die Bürgerinitiative wehrt sich dagegen.

Foto: APA/Michael Löwa

Ljubljana - In Slowenien werden die WählerInnen das letzte Wort über das neue Familiengesetzbuch haben. Das Parlament hat am Freitag eine Volksabstimmung über das Gesetz für den 25. März ausgeschrieben. Das Referendum wurde von einer konservativen Bürgerinitiative beantragt, welche die erforderlichen 40.000 Unterschriften dafür gesammelt hat.

Die WählerInnen werden bei der verbindlichen Volksabstimmung gefragt, ob sie dem Inkrafttreten des Familiengesetzes zustimmen. Die aktuellen Meinungsumfragen zeigen eine mehrheitliche Unterstützung für das Gesetz, das die bestehenden Regelungen aus dem Jahr 1976 aktualisiert. Das Gesetz wurde im Juni 2011 von der scheidenden Mitte-Links-Regierung verabschiedet.

Umstrittene Definition der Familie

Das Familiengesetzbuch weitet die Rechte von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften aus. Außerdem führt es viele Verbesserungen zum Schutz der Kinder ein, wie etwa das Verbot von körperlicher Bestrafung oder die Institution eines Kinder-Ombudsmannes.

Umstritten sind nur einige Bestimmungen, insbesondere die neue Definition der Familie, die von der traditionellen Auffassung "Mutter-Vater-Kind" abweicht, sowie die Möglichkeit für Homosexuelle, die leiblichen Kinder ihrer PartnerInnen adoptieren zu können.

Widerstand der katholischen Kirche

Die Bürgerinitiative, die von der katholischen Kirche unterstützt wird, hat das Referendum aus Widerstand gegen die neue Familiendefinition beantragt. Sie ist der Auffassung, dass es für die Entwicklung eines Kindes das Beste sei "eine gute Mutter und einen guten Vater" zu haben. Das neue Gesetzbuch definiert eine Familie als "eine Lebensgemeinschaft von Kindern mit einem oder beiden Eltern oder einem anderen Erwachsenem, wenn dieser für das Kind sorgt". Die Initiative stellt sich auch gegen die Stiefadoption für Homosexuelle. (APA)