Bringt Eure Themen, Anliegen, Proteste und Forderungen! Bringt Zelte zum Aufstellen und Töpfe zum Trommeln. Es gibt Musik, gutes Essen und jede Menge brennender Themen zu besprechen!", rufen die Aktivistinnen auf ihrer Homepage auf.

Foto: Plattform 20.000 Frauen/Umgestaltung der Grafik "Kampf um das Wahlrecht der Frauen" 1907

Wien - Die Plattform 20.000 Frauen ruft wieder zu einer Großaktion auf: Um die Kritik und Themen von Frauen auf die Straße und damit in die Öffentlichkeit zu bringen, wird am 12. Mai die Wiener Ringstraße mit einer Zeltstadt besetzt. "Nach 100 Jahren sind noch immer nicht alle Forderungen erfüllt, wie zum Beispiel gleicher Lohn für gleiche Arbeit", erklärte Plattform-Sprecherin Petra Unger bei einer Pressekonferenz am Montag.

Ring zum Frauenring machen

Die Plattform wurde im Vorjahr anlässlich des 100. Jahrestags vom Frauenmarsch auf der Ringstraße am 19. März 1911 gegründet. Auf eine große Demonstration zum Jubiläum 2011 folgten zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen. Ein Jahr danach ist mit der Zeltstadt nun wieder eine Großaktion geplant. Diese biete einerseits die Chance, wahrgenommen zu werden, andererseits würden sich dadurch auch Frauen der Bewegung anschließen, so Edith Ertl-Hofinger: "Der Ring wird zum Frauenring."

Kein Rückzug

"Es geht uns darum, Öffentlichkeit zu besetzen", so Unger. In Anlehnung an die Occupy-Bewegung sollen sich Frauen öffentlichen Raum "zurückerobern". In der Zeltstadt werde es Themenzelte zu gesellschaftlichen und politischen Fragen geben wie etwa Ökonomie, Bildung, Pflege oder Sexualität. Die Zeltstadt sei ein Symbol für die Unbehaustheit der Frauen in der Gesellschaft und gleichzeitig für Eingeschlossenheit zu Hause, erläuterte Birge Krondorfer. "Wir fordern einen dringlichen lokalen wie globalen Wirtschafts-Werte-Wandel, der feministisch, ökonomisch und ökologisch ist", so Ulli Weish. 

Mitzelten

Die Bewegung möchte nicht stillhalten und ruft daher zur Beteiligung am 12. Mai auf. Treffpunkt ist um 10.00 Uhr vor dem Parlament. Die Plattform stellt einige Zelte zur Verfügung, appelliert aber auch, selbst aktiv zu werden und Zelte mitzubringen. (APA, 19.3.2012)