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Gabriele Heinisch-Hosek

Foto: ap/Berthold Stadler

Einmal im Herbst sowie einmal im Frühjahr heißt es "Equal Pay Day". Der Termin im Frühjahr markiert jenen Tag, bis zu dem Frauen arbeiten müssen, um auf das Gehalt zu kommen, das Männer bereits mit Jahresende verdient haben. Heuer ist das der 5. April. Dieser Stichtag wurde vom Frauennetzwerk "business and professional women austria" festgelegt. Der Termin im Herbst findet hingegen an dem Tag statt, ab dem Frauen aufgrund der Gehaltsdifferenz bis zum Jahresende symbolisch gratis arbeiten.

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek sprach im Ö1-"Morgenjournal" am Donnerstag dennoch auch von Erfolgen in Sachen Einkommensdifferenz, schließlich habe der frühjährliche Equal Pay Day dieses Jahr acht Tage früher stattfinden können. Dass Österreich damit EU-Schlusslicht ist, schreibt Heinisch-Hosek nicht nur einer Seite zu.

"Mythos Lohndifferenz"

Für die Haltung der Wirtschaftskammer, deren Generalsekretärin kürzlich vom "Mythos Lohndifferenz" sprach, fand sie allerdings klare Worte: Dort würde man die Gehaltsdifferenz kleinreden, obwohl der Lohnunterschied ohne Bereinigung von Teilzeit und Berufsunterbrechungen sogar bis zu 40 Prozent ausmache. 18 Prozent blieben, wenn diese Aspekte abgezogen würden - eine Differenz, die nicht erklärbar sei. 

Kündigung wegen Schwangerschaft

Heinisch-Hosek kritisierte auch, dass Frauen bei Bewerbungsgesprächen immer noch mit Fragen nach ihrer Familienplanung konfrontiert würden und es aufgrund von Schwangerschaften nach wie vor Kündigungen gebe. 

Handlungsbedarf sieht sie auch bei den Stundenlöhnen von Teilzeitstellen, die bis zu ein Drittel niedriger sind. (red, dieStandard.at, 5.4.2012)