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Die "Damas de Blanco" erlangten durch ihre gewaltlosen Proteste internationale Bekanntheit.

Foto: APA/EPA/Ricardo Maldonado

Havanna - Die kubanische Staatsmacht soll erneut hart gegen die Bürgerrechtsgruppe "Damas de Blanco" (Damen in Weiß) vorgegangen sein. Bei einem Übergriff der Polizei auf eine Versammlung der weiß gekleideten Frauen in der ostkubanischen Stadt Holguin wurden, wie die Damas auf ihrer Webseite berichteten, 14 Frauen, sechs Männer und fünf Kinder misshandelt und festgenommen.

Frauen und Kinder misshandelt

"Die Meute der Parapolizisten warf sogar Steine gegen die Frauen, um Panik zu verbreiten und die friedlichen Verteidigerinnen der Menschenrechte zu paralysieren", berichtete der Aktivist José Daniel Ferrer aus Holguin. Demnach drangen die Polizisten in die Wohnung ein, in der sich die Regimegegner zu einer Literarischen Teestunde versammelt hatten. "Sie teilten Schläge aus, schleiften die Frauen mit sich und konfiszierten Bücher und CDs", hieß es. Dabei hätten sie auch nicht davor zurückgeschreckt, die anwesenden Kinder zu schlagen. Eines von ihnen habe sich entkleiden müssen.

Die "Frauen in Weiß" sind eine Gruppe von Müttern und Ehefrauen inhaftierter Kubaner. Als "Damas de Blanco" erlangten sie durch ihre gewaltlosen Proteste internationale Bekanntheit. Unter anderem wurde die Organisation 2005 vom Europaparlament mit dem Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit ausgezeichnet. (APA, 20.8.2012)