"Heilige Maria, Jungfrau, werde Feministin und erlöse uns von Putin" lautet ein Zitat der feministischen Punkband "Pussy Riot" bei ihrem Punkgebet im Februar in der Christi Erlöser Kirche. Diesen Satz nutzten auch AktivistInnen in Deutschland bei einer Solidaritätsaktion im Kölner Dom.

Rasches Ende der Aktion

Gegen Ende der 10 Uhr-Messe am Sonntag demonstrierten die Frauen und Männer in bunten Röcken und Strumpfmasken für die Freilassung von "Pussy Riot" sowie allen politischen Gefangenen. Die Aktion wurde bereits nach wenigen Sekunden von Mönchen sowie zwei Sicherheitsbeamten resolut und unter "Einsatz von Würgegriffen und Knietritten", so die AktivistInnen, beendet.

Angezeigt

Vor der Kirche wurden sie festgehalten, bis die Polizei eintraf. Nach Aussage der Polizei leisteten sie keinen Widerstand, als sie aus der Kirche geführt wurden. Die AktivistInnen erhielten eine Anzeige wegen Störung der Religionsausübung, Hausfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Versammlungsrecht.

Dompropst Norbert Feldhoff hatte bereits zu Beginn des Prozesses in Russland angekündigt, dass ein solcher Auftritt auch im Kölner Dom nicht toleriert würde: "Die Würde des Doms zwingt uns, dagegen vorzugehen."

Aufgezeigt

"Durch die Reaktion der Priester wurde bestätigt was wir deutlich machen wollten", so eine der AktivistInnen, "dass nicht nur das russische Regime autoritär und brutal gegen Menschen vorgeht, welche Normen brechen und gegen stumpfe Alltagsregeln verstoßen, sondern jeder Staat. Kirche und Staat sind Institionen, die den Menschen die Selbstbestimmung nehmen und jedes kreative Handeln unterbinden." (red/APA, 21.8.2012)