Wien - Kommendes Jahr soll in Österreich das seit vielen Jahren von faktisch allen ExpertInnen geforderte Mammografie-Screeningprogramm gestartet werden. Alle Frauen im Alter zwischen 45 und 70 Jahren sollen regelmäßig zu der kostenlosen Untersuchung eingeladen werden. Doch an Informationen mangelt es offenbar noch deutlich, wie jetzt eine OEKONSULT-Umfrage ergab. Viele Frauen haben Ängste, 81 Prozent fühlen sich zu wenig aufgeklärt.

Im Rahmen der Umfrage wurden 1.011 Frauen im Alter zwischen 16 bis 83 Jahren "getestet". Das Hauptergebnis: 81 Prozent fühlten sich über das Thema Mammografie nicht ausreichend informiert. Außerdem nimmt die Mammografie-Untersuchung offenbar einen sehr speziellen Stellenwert ein, hieß es vonseiten der MeinungsforscherInnen: 74 Prozent der befragten Frauen gaben an, dass die Mammografie "keine Röntgenuntersuchung wie jede andere auch" sei. Fast 18 Prozent denken bei diesem Thema spontan an ein undefiniertes unangenehmes Gefühl oder an eine etwaige böse Diagnose (16 Prozent).

Früherkennung senkt Todesrate

Die Gründe, nicht zu der Untersuchung zu gehen, seien Unwissenheit und Unsicherheit über den Ablauf der Untersuchung (14 Prozent), gefolgt von der "Vermeidungsreaktion" dem Thema Brustkrebs ausweichen zu wollen (13 Prozent). An dritter Stelle rangiert die Angst vor der Strahlenbelastung ( fast 13 Prozent).

In Österreich erkranken derzeit pro Jahr rund 4.600 Frauen an Brustkrebs. Es werden jährlich etwa 1.500 Todesopfer registriert. Systematische Früherkennungsprogramme können die Sterblichkeit laut wissenschaftlichen Studien um rund 30 Prozent reduzieren. Das neue Programm soll ab 2013 flächendeckend starten. Man rechnet mit rund 700.000 Untersuchungen pro Jahr. (APA, 28.9.2012)