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Aus dem Archiv: Bereits im März 2009 gingen in Madrid sogenannte LebensschützerInnen in Massen auf die Straße, um gegen liberalere Abtreibungsgesetze zu protestieren.

Foto: Reuters/Sergio Perez

Madrid - Rund 2.000 Menschen haben am Sonntag in der spanischen Hauptstadt Madrid gegen die Fristenregelung demonstriert. Sie forderten bei ihrem "Marsch für das Leben" ein vollständiges Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen. Die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy will das im Jahr 2010 unter der damaligen sozialistischen Regierung verabschiedete Abtreibungsgesetz wieder verschärfen.

Fristenregelung erst 2010 eingeführt

Im Gesetz von 2010 ist ein Recht auf Abtreibung bis zur 14. Schwangerschaftswoche vorgesehen. Die Frist kann bis zur 22. Woche verlängert werden, wenn ein Risiko für die Gesundheit der Frau besteht oder es Hinweise auf schwere Behinderungen des Ungeborenen gibt. Mädchen ab 16 Jahren dürfen einen Abbruch ohne Einverständnis ihrer Eltern vornehmen.

Keine Abtreibung bei Verdacht auf Behinderung

In schwersten Fällen kann die Schwangerschaft auf Empfehlung einer Ethikkommission ohne zeitliche Begrenzung abgebrochen werden. Laut Justizminister Alberto Ruiz-Gallardón ist in dem geplanten neuen Gesetz ein legaler Schwangerschaftsabbruch wegen Behinderungen des Fötus nicht vorgesehen. Auch die Regelung, dass Mädchen ab 16 Jahren selbstständig über einen Abbruch entscheiden dürfen, soll fallen.

Für das Wochenende waren Protestmärsche in 60 verschiedenen Städten angekündigt. 327 verschiedene Organisationen hatten dazu aufgerufen. Wie viele Menschen insgesamt bei den Demonstrationen beteiligt waren, war vorerst nicht bekannt. (APA/red, 8.10.2012)