Paris - Lesbische und Schwule Paare sollen nach dem Willen der französischen Regierung weiterhin keinen Zugang zu künstlicher Befruchtung erhalten. Wie Kathpress unter Berufung auf französische Medien am Donnerstag berichtet, sieht ein entsprechender Gesetzesvorschlag zwar die "Ehe" für lesbische und schwule Paare sowie die Möglichkeit zur Adoption, nicht aber die künstliche Befruchtung bei lesbischen Paaren sowie die Legalisierung der Leihmutterschaft für schwule Paare vor.

Premierminister Jean-Marc Ayrault entschied sich damit für einen Vorschlag von Justizministerin Christiane Taubira und gegen die Idee von Familienminister Dominique Bertinotti; dieser hatte eine "tiefgehende" Reform des Elternschaftsgesetzes vorgeschlagen. Der endgültige Gesetzentwurf soll den Angaben zufolge Ende Oktober dem Ministerrat vorgelegt werden.

Gesetz gehe nicht weit genug

Lesben und Schwulen-Verbände kritisierten das geplante Gesetz als nicht weitgehend genug: Der Vorschlag sei enttäuschend, zumal Präsident Francois Hollande während seines Wahlkampfes mehr versprochen habe; das geplante Gesetz ignoriere, dass immer mehr lesbische Paare zur künstlichen Befruchtung nach Belgien oder Spanien reisten. Katholische Organisationen kündigten Demonstrationen gegen den Entwurf an. (APA, 11.10.2012)