Im Zuge ihres aktuellen Schwerpunktes "Transgender" wird die seit 14 Jahren bestehende "Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen" ihren Namen auf "Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen" erweitern. "Damit wird explizit sichtbar gemacht, dass wir uns auch für die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von Transgender Personen einsetzen", sagt Stadträtin Sandra Frauenberger.

Grenzüberschreitend

Der Begriff Transgender steht für Personen, die Geschlechtsgrenzen überschreiten. Dies kann einen temporären oder permanenten Geschlechtswechsel oder auch Positionen zwischen den Geschlechtern bedeuten. Geschlecht werde in der Regel durch körperliche Merkmale als "weiblich" oder "männlich" definiert, die vielfältigen Lebensweisen und Geschlechtsidentitäten werden in zwei Kategorien eingegrenzt, so Frauenberger in einer Aussendung zur heute in Wien stattfindenden Fachkonferenz zum Thema Transidentitäten.

Es bleibe unberücksichtigt, dass Geschlecht auch durch soziale Interaktion konstruiert wird und dass die eigene Geschlechtsidentität nicht mit den angeborenen Geschlechtsmerkmalen übereinstimmen muss. Diese binäre, primär auf biologischen Aspekten basierende Geschlechterordnung sei für die Lebensrealität von Transgender-Personen besonders ungeeignet.

Die international besetzte Fachkonferenz beschäftigt sich unter anderem mit der gesellschaftlichen, medizinischen und internationalen Ebene des Themas. (red, dieStandard.at, 18.10.2012)