Brüssel - Die EU-Kommission hat ihre Entscheidung über eine verbindliche Frauenquote in der Führung von Unternehmen vertagt. Grund seien Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Vorschrift, 40 Prozent der Spitzenpositionen in den Firmen bis 2020 mit Frauen zu besetzen, hieß es am Dienstag in Kreisen der Kommission. Am Entwurf von Justizkommissarin Viviane Reding sei bis zuletzt gearbeitet worden. Das Thema soll nun in einem Monat erneut die 27 Kommissare beschäftigen.

Juristische Bedenken

Redings Ziel, die Frauenquote verbindlich festzuschreiben, war in der EU von Anfang an umstritten. Der rechtswissenschaftliche Dienst der Europäischen Union vertrat schließlich die Auffassung, die EU-Länder könnten nicht per Beschluss aus Brüssel verpflichtet werden, das Vorhaben bis 2020 Wirklichkeit werden zu lassen. Gleichwohl könnten sie mehr für die Frauenförderung tun. (Reuters, 24.10.2012)