Genf - Deutschland sollte nach Ansicht von UNO-ExpertInnen mehr tun, um Gewalt gegen Frauen zu unterbinden. Sorge bereite vor allem ein "hohes Niveau von Gewalt, der Frauen mit Migrationshintergrund ausgesetzt sind, besonders jene türkischer und russischer Abstammung", heißt es in einem am Donnerstag in Genf veröffentlichten UNO-Bericht. Konkrete Beispiele werden darin nicht angeführt.
Regierung und Behörden der Bundesrepublik Deutschland hätten zwar bereits viel zur Bekämpfung derartiger Gewalt getan, erklärten die 18 ExpertInnen des UNO-Menschenrechtsausschusses in ihrem turnusmäßigen Bericht zu Deutschland. Jedoch reichten die bisher ergriffenen Maßnahmen noch nicht aus. Bund und Länder sollten ihre Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen verstärken und regelmäßig die Wirksamkeit ihrer Aktivitäten überprüfen.
Frauenanteil und Gehaltsschere unter Kritik
Die UNO-ExpertInnen bemängelten auch, dass der Anteil von Frauen in den Führungsetagen der Privatwirtschaft in Deutschland immer noch niedrig sei. Der Ausschuss sei zudem besorgt darüber, dass es weiterhin ein Gehaltsgefälle zwischen Männern und Frauen gebe. Die Einschätzungen des UNO-Ausschusses beruhen auf detaillierten Auskünften der Regierung zu zahlreichen Aspekten der Menschenrechtssituation in Deutschland. Solche Selbstauskünfte legen die UNO-Mitgliedstaaten dem Ausschuss in regelmäßigen Abständen vor. (APA, 2.11.2012)