Wien - Der diesjährige Wiener Frauenpreis geht an Regisseurin Sabine Derflinger, die als erste Frau einen österreichischen "Tatort" gedreht hat, und an die auf Frauen- und Geschlechterforschung spezialisierte Historikerin Gabriella Hauch. Die mit jeweils 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde am Montagabend von Frauenstadträtin Sandra Frauenberger verliehen.

Sichtbarkeit auf verschiedenen Ebenen

"Die heurigen Preisträgerinnen machen jede auf ihre Art und Weise Frauen sichtbar, Sabine Derflinger auf der Leinwand und Gabriella Hauch in den Geschichtsbüchern", wurde Frauenberger in einer Aussendung zitiert.

Derflinger stelle stets Frauen in unterschiedlichen Lebenslagen in den Mittelpunkt ihrer Filme und porträtiere sie "mit viel Verständnis und großer Authentizität", heißt es in der Jurybegründung. Sie sei in der stark männlich geprägten und konkurrenzreichen Filmwelt "eine der wenigen Frauen, die sich mit großem Können und mit außergewöhnlichem Fleiß und viel Hartnäckigkeit durchsetzt".

Hauch widmet sich bereits seit ihrer 1984 verfassten Magisterarbeit der Frauengeschichte und versucht, Geschichte vom Frauenstandpunkt aus zu betrachten und die Geschlechterverhältnisse zu beleuchten. Sie baute das Institut für Frauen- und Geschlechterforschung an der Uni Linz auf, das sie später leitete, und ist derzeit Professorin für Frauen- und Geschlechterforschung an der Uni Wien.

Bisherige Preisträgerinnen des Wiener Frauenpreises sind unter anderem die Künstlerin VALIE EXPORT (2011), die Autorin Marlene Streeruwitz (2010) und die Wirtschaftsforscherin Margit Schratzenstaller (2009). (APA, 11.12.2012)