Islamabad - Der Großteil der Mädchen in Pakistan bekommt noch immer keine Schulbildung. Nahezu drei von vier Mädchen im entsprechenden Alter gingen nicht in die Grundschule, heißt es in einem am Mittwoch vorgestellten Bericht der UNO und der pakistanischen Regierung. Zudem sei die Zahl der Kinder, die das fünfte Schuljahr abschließen, gesunken. Dass Mädchen das Recht auf Bildung verwehrt werde, sei der Anfang einer Reihe von Diskriminierung, Ausbeutung und Missbrauch der pakistanischen Frauen, heißt es in dem Bericht.

Auch viele Jungen von Bildungsausschluss betroffen

Der Schulbesuch wird Mädchen in Pakistan den Angaben zufolge wegen Einstellungen in der Familie, Armut oder der Zerstörung von Schulen durch militante Kämpfer verwehrt. Doch auch viele Jungen erhalten keine Bildung. Insgesamt gehe fast die Hälfte aller Kinder nicht in die Grundschule, heißt es in dem Bericht. Demnach sind 55 Prozent aller pakistanischen Erwachsenen AnalphabetInnen, bei Frauen liegt der Anteil bei fast 75 Prozent.

Erst am Montag hatte Staatschef Asif Ali Zardari staatliche Gelder in Höhe von umgerechnet rund 7,7 Millionen Euro versprochen, damit bis 2015 alle Mädchen Zugang zu Bildung haben. Der Betrag soll in einen Fonds gehen, der im Namen der 15-jährigen Malala Yousafzai eingerichtet wurde. Das Mädchen war im Oktober von Taliban schwer verletzt worden. Die 15-Jährige hatte sich zuvor öffentlich für das Recht auf Bildung für Mädchen eingesetzt. (APA, 12.12.2012)