Wien - Österreich muss in ländlichen Gegenden noch "einiges" unternehmen, um das Kinderbetreuungsangebot zu verbessern und Frauen zu ermöglichen, länger zu arbeiten. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten OECD-Studie hervor. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöhte sich den Daten zufolge in den vergangenen Jahren, auf die Arbeitsteilung im Haushalt hatte dies allerdings fast keine Auswirkung.

Teilzeit ist weiblich

Zwischen 1990 und 2010 erhöhte sich die Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt von 55 auf 69 Prozent, während sie bei Männern konstant um 80 Prozent lag. Auf die traditionelle Arbeitsteilung im Haushalt sowie die Kindererziehung wirkte sich diese Steigerung aber kaum aus. Ein Drittel der Frauen arbeitet übrigens Teilzeit, verglichen mit sieben Prozent bei den Männern.

Diese geringere Arbeitszeit erklärt etwa 40 Prozent der geschlechterbedingten Lohnschere (Vergleich des mittleren Jahresgehalts). Diese liegt in Österreich mit 19 Prozent über dem OECD-Schnitt (16 Prozent). Die größte Differenz herrscht anders als in vielen OECD-Ländern bei den GeringverdienerInnen (28 Prozent).

Defizite bei Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die StudienautorInnen orten zwar in Österreich einige Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Längerer Mutterschaftsurlaub und Karenzzeiten über zwei Jahre vergrößern jedoch das Gehaltsgefälle - hängen jedoch auch mit dem geringen Angebot an öffentlichen Betreuungseinrichtungen zusammen.

Gerade in ländlichen Gegenden müsse noch einiges geschehen, um das Betreuungsangebot für Kinder zu verbessern und Frauen längere Arbeitszeiten zu ermöglichen, hieß es. (APA, 17.12.2012)