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Auch am Mittwoch kam es ganz Indien zu Protesten wegen des schweren Verbrechens. Diverse StudentInnen-Organisationen gingen in Neu-Delhi auf die Straße.

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In Kolkata verbrannten StudentInnen der Demokratischen Studentenorganisation (DSO) bei Protesten das Konterfei des Indischen Innenministers Sushil Kumar Shinde.

 

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Die Polizei in Neu-Delhi ging mit Wasserwerfern auf die DemonstrantInnen los.

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Neu-Delhi - Die besonders brutale Vergewaltigung einer 23-Jährigen in einem privaten Bus in Neu Delhi schockiert Indien. Zwei Tage nach dem sexuellen Übergriff durch eine Gruppe Männer und Schläge mit einer Eisenstange kämpfte die junge Frau am Dienstag noch immer ums Überleben.

"Vergewaltigungshauptstadt" Neu Delhi

"Eine Stadt schämt sich", titelte die Zeitung "Times of India", und schrieb, Delhi sei die "Vergewaltigungshauptstadt". Laut offizieller Angaben kam es in der Metropole im vergangenen Jahr zu 572 Vergewaltigungen, mit steigender Tendenz. Fernsehsender berichteten rund um die Uhr vom "Schock in Indien". Die Polizei nahm vier Verdächtige fest, nach zwei weiteren wurde mit Hochdruck gefahndet.

Die Medizinstudentin hatte am Sonntagabend mit einem Freund an einer Haltestelle gewartet. Statt in einen öffentlichen stiegen sie zu den sechs Männern in einen privaten "Schulbus" ein, der eigentlich nicht im Einsatz war, wie die Ermittler mitteilten. Während der Bus durch die Süden der Stadt kurvte, sei die Frau angegriffen und ihr Freund zusammengeschlagen worden. Schließlich seien die beiden wieder hinausgeworfen worden. Andere Passagiere waren demnach nicht an Bord.

Anti-Gewalt-Proteste

DemonstrantInnen gingen in mehreren Städten auf die Straße und machten die lasche Haltung der Polizei für die steigende Gewalt gegen Frauen verantwortlich. "Wir fühlen uns so unsicher", sagte eine der Protestierenden vor dem Polizeigebäude in Delhi, in dem die Verdächtigen sitzen. "Jeden Tag sind Frauen auf den Straßen Gewalt ausgesetzt." Sie forderte, gerade Vergewaltigern müsse eine schneller Prozess gemacht werden.

Im Parlament zeigten sich Abgeordnete in beiden Häusern so entsetzt, dass sie die Arbeit niederlegten und fast den ganzen Tag über den Vorfall diskutierten. "Wir brauchen schärfere Gesetze, um Vergewaltigungen zu stoppen", sagte Sushma Swaraj, die Chefin der wichtigsten Oppositionspartei. (APA/red, dieStandard.at, 18.12.2012)