Warschau/Brüssel - Die Abgeordneten des polnischen Parlaments haben gegen den Vorschlag der EU-Kommission für eine Frauenquote in Aufsichtsräten gestimmt. Der Brüsseler Vorstoß widerspreche dem Subsidiaritätsprinzip, hieß es am Freitag in einer Entschließung von 333 Abgeordneten bei 60 Gegenstimmen und 35 Enthaltungen.

Lediglich die Linksopposition im polnischen Sejm war der Meinung, dass die EU beim Thema Frauenquote das Recht habe, über die Länderparlamente hinweg zu entscheiden. Der Gesetzentwurf der Kommission sieht vor, dass die Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen bis zum Jahr 2020 zu 40 Prozent mit Frauen besetzt sein sollen. Viviane Reding, EU-Kommissarin für Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft, einigte sich im November mit ihren KollegInnen zu dieser Regelung.

Deutschland ebenso dagegen

Die Vorgabe soll für Firmen gelten, in denen Frauen oder Männer weniger als 40 Prozent der Posten im Aufsichtsrat haben. Widerstand gegen diese Pläne kommen nicht nur aus Polen. Vor allem Deutschland lehnt die EU-Pläne strikt ab, wiewohl die deutsche Kanzlerin Angela Merkel gleichzeitig der Auffassung ist, dass es immer noch zu wenige Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft gebe. (APA, red, dieStandard.at, 7.1.2013)