Man stelle sich vor, alle Frauen verlassen zur gleichen Zeit ihren Arbeitsplatz oder ihre Häuser und gehen auf die Straße, um zu tanzen. Das alles tun sie, um auf Gewalt gegen Frauen hinzuweisen. Von dieser Vision ist die Aktion "One Billion Rising" geprägt. Der Aktionstag gegen Gewalt an Frauen wird am 14. Februar weltweit stattfinden und allen von Gewalt betroffenen Frauen eine Stimme geben, heißt es auf der Homepage.

Der sogenannte V-Day wurde bereits vor 14 Jahren ausgerufen - und das von keiner Unbekannten. Eve Ensler, Autorin der "Vagina-Monologe", hatte bereits damals die hoffnungsvolle Vision, mit dem V(agina)-Day der Gewalt gegen Frauen ein Ende zu bereiten.

Euphorisch und begeistert

"Als wir vor 14 Jahren den V-Day ins Leben riefen, hatten wir die ungeheuerliche Idee, dass wir die Gewalt gegen Frauen beenden könnten. Jetzt sind wir völlig euphorisch und begeistert zu sehen, dass diese globale Aktion wirklich immer weiter wächst und enorm an Kraft gewinnt", sagt Ensler. Tatsächlich planen Frauen seit Monaten in vielen Ländern der Welt Aktionen für den 14. Februar und bewerben ihn mit einem Kurzfilm.

Mehr als 13.000 Organisationen aus 178 Ländern haben sich bereits angekündigt, den V-Day im Jahr 2013 zu begehen. Viele organisieren selbst Rising-Veranstaltungen, manche rufen auf, daran teilzunehmen. Auch bekannte Persönlichkeiten wie Charlize Theron sind mit im Boot, und auch PolitikerInnen nutzen den Tag, um ihre Forderungen zum Schutz von Frauen zu erneuern.

Vision: Auftakt zur Beendigung von Gewalt

Im Vorfeld der Aktion stimmte das Europäische Parlament in Straßburg über eine Resolution zur 57. Sitzung der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen ab. Für diese Resolution mit dem Titel "Beseitigung und Vorbeugung aller Formen der Gewalt gegen Mädchen und Frauen" war die EU-Abgeordnete Ulrike Lunacek Schattenberichterstatterin der Grünen. "Weltweit erlebt jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Gewalt. Eine Milliarde Frauen, die geschlagen, vergewaltigt und gedemütigt werden, ist ein fürchterliches weltweites Netz des Grauens", sagte die grüne EU-Abgeordnete. Lunacek und andere Protagonistinnen rund um den V-Day sehen darin den weltweiten Auftakt zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen. (eks, dieStandard.at, 30.1.2013)