Das traditionsreiche US-Magazin "Reader's Digest" hat zum zweiten Mal in weniger als vier Jahren Insolvenz angemeldet. Der Herausgeber RDA Holding will sich unter Schutz von seinen Gläubigern sanieren. In dem Antrag vom Sonntag wurden Gesamtschulden von gut 1,18 Milliarden Dollar (885,55 Mio. Euro) und Vermögenswerte von knapp 1,12 Milliarden genannt. Der Insolvenzantrag gilt nur für das US-Geschäft. Das Unternehmen will Schuldscheine im Wert von 464 Millionen Dollar in Firmenanteile umwandeln und das Insolvenzverfahren mit drastisch reduzierten Schulden verlassen.

"Reader's Digest" hatte bereits 2009 einen Insolvenzantrag gestellt. Das war die Folge einer Übernahme durch Finanzinvestoren, bei der dem Verlag hohe Schulden aufgebürdet worden waren. Jetzt macht dem mehr als 90 Jahre alten Haus der Wandel vom Print- zum Online-Geschäft zu schaffen. So wurden im Dezember mehr digitale Ausgaben verkauft als gedruckte am Kiosk, wie Firmenchef Robert Guth der Finanznachrichtenagentur Bloomberg sagte. 

Deutschland, Österreich, Schweiz

Bereits im Jänner hatte der in Großbritannien aktive Lizenznehmer Vivat Direct Insolvenz angemeldet. Auf Nachfrage von derStandard.at sagte die Geschäftsführung für Reader's Digest Deutschland, Österreich, Schweiz, dass ihr Geschäftsbereich von den Maßnahmen "nicht berührt" werde. (red, APA, 18.2.2013)