Wie vereinbaren Sie Familie und Beruf? Eine Frage, die JournalistInnen gerne und ausschließlich an Frauen richten. Anlässlich des Internationalen Frauentages wurde für eine Woche der Spieß umgedreht: Medienübergreifend und initiiert vom Frauennetzwerk Medien wurde die V-Frage nun an Männer gerichtet.

Dass ihm die Frage als Familienminister bisher noch nie gestellt wurde, musste etwa Reinhold Mitterlehner (ÖVP) einräumen. Für den Wiener Bürgermeister, Michael Häupl von der SPÖ, war die V-Frage gar "eine schmerzende". Er gab zu, dass ihm die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht immer gelungen sei. Auch Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner schlägt in dieselbe Kerbe: "Ich bin ein Paradebeispiel des traditionellen Rollenspiels." Heute würde Haselsteiner "das anders machen". Und Entertainer Harald Schmidt gab unumwunden zu, dass er sich in die Erziehung seiner fünf Kinder erst gar nicht einmischt.

Mindestens 18 Medien beteiligten sich an dieser Aktion. Karin Strobl, Vorsitzende des Netzwerkes, meint via Aussendung, dass die "Aktion endlich wachgerüttelt hat". Es sei auch deutlich geworden, dass "Frauen im öffentlichen Bewusstsein nach wie vor nicht gleich gesehen und beurteilt werden, denn solche Antworten wären für Politikerinnen oder Managerinnen unvorstellbar." (red, dieStandard.at, 8.3.2013)