Die Arbeit mit Bildern der Männlichkeit

Michael Kurzmann beleuchtet in seinem Vortrag im Rahmen des Gender Talk von "White Ribbon" die Arbeit mit jungen Männern als möglichen Ort, der unscharf Begrenztes, Ambivalenz und Vielschichtigkeit erlaubt. Ein Ort, an dem junge Männer solidarisch-kritisch in ihrer Auseinandersetzung mit gestellten (geschlechtlichen) Anforderungen begleitet werden. Anhand von Männlichkeits-Bildern, die im Zuge einer assoziativen Methode entstanden, stellt der Kurzmann Lesarten einer queer und intersektional erweiterten Männer-Arbeit vor.

Zeit: 27.3. um 19.00 Uhr

Ort: Depot, Breitegasse 3, 1070 Wien

Screenshot: http://www.whiteribbon.at/

Undine geht an Land

Zum 40. Todestag von Ingeborg Bachmann gibt es im Kosmos-Theater ein Mosaik aus Wort und Klang. Bei Paracelsus, Fouqué, Goethe, Andersen wie Giraudoux steigt die Meerjungfrau aus dem Wasser, nur um bald darauf in selbigem wieder zu verschwinden. Dort darf sie dann den Schaum auf Wellen abgeben. Der armen Nymphe ist an Land weder eine Seele noch ein Mann vergönnt: Sie ist und bleibt Opfer.

Ingeborg Bachmann dreht den Spieß um und kreiert in "Undine geht" ein Fremdwesen, das den Männern mahnend Kontra gibt; sie nennt sie Ungeheuer, lobt, tadelt und verlässt sie, doch wird sie sie weiterhin verlocken.

Termine: 4.4. (Premiere), 5.4., 6.4., 10. bis 13.4., Beginn jeweils 20.30 Uhr

Ort: Kosmos-Theater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Bettina Frenzel

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Technologie-Jugend: (R)evolution?

Ein zentraler Aspekt von Demokratie ist, dass die Macht vom Volk ausgeht. Gleichzeitig wird diese Macht durch die repräsentative Demokratie beschränkt. Neue Technologien eröffnen zusätzliche Möglichkeiten, um den politischen Willen zu artikulieren und verändern das Verhältnis zur repräsentativen Demokratie. Jugendliche auf der ganzen Welt erproben neue Wege, um ihre (politischen) Standpunkte zu artikulieren: ob mittels Social Media oder anderer Formen der Partizipation (Protestdemonstrationen, Flash Mobs,...).

Handelt es sich dabei um politische Partizipation? Was ist das Neue daran? In welcher Beziehung stehen diese zu den klassischen Formen, den politischen Willen zum Ausdruck zu bringen? Haben diese "neuen Wege der Demokratie" das Potenzial, die Demokratie zu (r)evolutionieren? Karl Staudinger und Lena Doppel werden diesen Fragen im Rahmen des Diskurscafés auf den Grund gehen.  

Zeit: 11.4. um 19.30 Uhr

Ort: Karl-Renner-Institut, Europa-Saal, Hoffingergasse 33, 1120 Wien (Eingang Gartenhotel Altmannsdorf)

Anmeldung via Email oder telefonisch unter 01-310515972

Foto: Reuters/YORGOS KARAHALIS

Seminar: Selbst behaupten lehren

Selbstbehauptung in der Mädchenarbeit ist aktuell und notwendig, denn immer wieder brauchen Mädchen Ermutigung darin, sie selbst zu sein, Freiraum, um sich auszuprobieren und selbständige Frauen, an denen sie sich orientieren können. Das Büro für Mädchenförderung des Landes Salzburg bietet dafür eine Fortbildung für Jugendarbeiterinnen, Sozialarbeiterinnen und Pädagoginnen an.

Die Teilnehmerinnen erhalten durch die Referentin Regina Rauw Impulse, Reflexionsfragen und konzeptionelle Bausteine für ihre Arbeit mit Mädchen. 

Zeit: 12.4. von 10.00 bis 18.00 Uhr

Ort: Sitzungszimmer der Landesamtsdirektion, Chiemseehof, 5010 Salzburg

Anmeldung bis 11.4. per Email oder telefonisch unter 0662/80422171

Weitere Infos zum Seminar

Foto: make it / Frauen Land Salzburg

Männlichkeit(en) in Bewegung

Der Innsbrucker AEP - Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft beschäftigt sich in einer Vortragsreihe mit den Erkenntnissen der Kritischen Männlichkeitsforschung.

Am 11. April geht es um "Männlichkeitskonstruktionen und Geschlechterrollen im Wandel". Es referieren Paul Scheibelhofer (Titel: "Und er bewegt sich doch!? Über Fortschritte und Rückschritte neuer Männlichkeitskonstruktionen") und Max Preglau (Titel: "Männlichkeit unter Druck? Zum Verhältnis von Marginalisierung, Prekarisierung und männlicher Herrschaft")

Wann: 17.30 - 21.00 Uhr

Wo: Jugendzentrum Z6, Dreiheiligenstraße 9, Innsbruck

Link mit Programm im Detail: www.aep.at

Foto: AEP/froodmat/photocase.com; Grafik: VOLLPENSION

Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur Heiligen Schrift

Der Patriarch will nicht mehr. Gus, pensionierter Hafenarbeiter und kommunistischer Ex-Gewerkschafter, konfrontiert seine Familie mit dem Entschluss sich umzubringen. Er hat Alzheimer und versteht die neue Weltordnung nicht mehr. Jeder Lebensantrieb ist ihm abhanden gekommen, weil es nichts zu bewegen und zu verhandeln gibt im globalen Kapitalismus. Der lebensmüde "working class hero" lädt seine Familie nach Brooklyn zu einer höchst unüblichen Familienvereinigung: Sie alle sollen abstimmen, ob er Selbstmord begehen soll. Es kommt zur familiären Abrechnung, schwelende Konflikte werden endlich ausgetragen.

Was ist ein Menschenleben wert im Kapitalismus? Diese und andere Fragen vermag Tony Kushner in seinem Theaterstück "Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" zu beantworten. Im Wiener Volkstheater wird es unter der Regie von Elias Perrig und Dramaturgie von Susanne Abbrederis erstmals in Österreich aufgeführt - die Uraufführung fand 2011 in New York statt. 

Termine: 3.4., 7.4., 9.4., 20.4. immer um 19.30 Uhr

Ort: Volkstheater Wien, Neustiftgasse 1, 1070 Wien

Foto: Armin Bardel

Frauenguerilla, Frauenbefreiung und Demokratischer Konföderalismus in Kurdistan

Bei der Präsentation des Buches "Widerstand und gelebte Utopien" wird zu den Hintergründen der Ermordung dreier kurdischer Aktivistinnen am 9. Jänner in Paris und zum aktuellen Stand der Ermittlungen und Proteste berichtet. Das neu erschienene Buch basiert auf zahlreichen Interviews, die von Aktivistinnen aus feministischen, antikapitalistischen und antifaschistischen Gruppierungen in Westeuropa mit Kämpferinnen und Aktivistinnen der Frauenbefreiungsbewegung in Kurdistan 2010 geführt wurden.

Das Buch und einzelne Schwerpunkte werden von Aktivistinnen von Ceni - Kurdisches Frauenbüro für Frieden in Düsseldorf und von der AG Internationale Solidarität im FZ - Kommunikationszentrum für Frauen, Lesben und Mädchen vorgestellt. Anschließend Diskussion.

"Widerstand und gelebte Utopien. Frauenguerilla, Frauenbefreiung und Demokratischer Konföderalismus in Kurdistan"
Herausgeberinnenkollektiv, Mezopotamien Verlag, 2012, 600 Seiten, 15 Euro

Präsentationsveranstaltungen:

26. März, 20 Uhr, in der FZ-Bar, Währingerstr. 59/6, 1090 Wien (Eingang Prechtlgasse, bei der schwarz-roten Tür läuten)

28. März, 20.00 Uhr, w23, Wipplingerstr. 23, 1010 Wien (die Stiege halb runter)

Mitveranstalterinnen: Autonome Feministinnen und Lesben im FZ, Frauensolidarität, Avesta - kurdischer Frauenverein, Buchhandlung Chicklit

Cover: Mezopotamien Verlag

 "Glanz und Verdunkelung" - Das Leben von Clara Straus

In der Pianobar eines Ozeandampfers des Jahres 1940 wartet Clara Straus sehnsüchtig auf ihren Mann, den berühmten Operettenkomponisten Oscar Straus. Früher auf der ganzen Welt gefeiert, vor den Nazis aus Deutschland, Österreich und zuletzt Frankreich geflüchtet, befinden sie sich nun auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft im amerikanischen Exil. Während Straus im Nebenzimmer vielleicht wieder einmal sein letztes Geld beim Poker verspielt, verliert sich Clara in ihrer Gedankenwelt. Nur der Pianist der Bar leistet ihr musikalisch, aber stumm, Gesellschaft.

Michaela Ehrenstein schlüpft in die Rolle von Clara Straus. Deren Leben an der Seite des vom Schicksal der Emigration belasteten Oscar Straus war von unzähligen Höhen und Tiefen, Zweifeln, Ängsten und manchmal Euphorie geprägt. In "Glanz und Verdunkelung" denkt Clara Straus während der Überfahrt nach Amerika über ihr Leben und ihre Ehe mit diesem schwierigen Genie nach. Begleitet wird Michaela Ehrenstein auf dieser Reise von Béla Fischer am Klavier.

Termine: 4., 5. April; jeweils 19.30 Uhr

Wo: Freie Bühne Wieden, Wiedner Hauptstrasse 60 b, 1040 Wien

Karten ab 20 Euro unter 0664/372 32 72

Foto: Rolf Bock

Jenny Simanowitz: "Courage"

Kommunikationstrainerin und Kabarettistin Jenny Simanowitz ist gebürtige Südafrikanerin, die auf Deutsch und auf Englisch performt. In ihrem Communication Cabaret wird das Publikum nicht ständig zum Lachen gebracht, wie es in einem konventionellen Kabarett wäre,  sondern mit Bildern, Darstellungen und Liedern inspiriert. "Courage" bedeutet für die Künstlerin, den Mut zu haben, auszusprechen, was alle anderen heimlich denken - über die Mitmenschen, über die Liebe, über Sex, über das Älterwerden …

Die Publikumsbeteiligung bietet den TeilnehmerInnen die Möglichkeit, manches auszuprobieren und einander näher kennenzulernen. Begleitet wird Jenny Simanowitz dabei von Sängerin Margaret Carter.

Wann: 26. April (Easy English), jeweils 19.30 Uhr

Wo: Arena Theatercafé, Margaretenstraße 117, 1050 Wien

Karten zu 12 Euro, Reservierungen unter office@happybusiness.at

Link: www.happybusiness.at

Foto: Roman Picha

Familien Andersrum

Die Kinderwunschgruppe des Vereins FAmOs trifft sich in naher Zukunft wieder, um Informationen und Erfahrungen auszutauschen, Ängste und Unsicherheiten zu klären. Darüber hinaus können sich potenzielle Eltern mit Kinderwunsch finden. 

Folgende Termine sind für die nächsten Monate jeweils von 19.00 bis 21.00 Uhr geplant: 6.4., 11.5., 8.6.

Ort: RosaLilaVilla, 1. Stock, Beratungsstelle, Linke Wienzeile 102, 1060 Wien

Link: Famos - Familien Andersrum Österreich

Foto: Famos/Gugg-HoSiWien

Gemischte Platte

Wenn sich NachwuchskünstlerInnen zusammentun, kann "das Ergebnis nur appetitlich" sein, heißt es in der Einladung zum Kleinkunstabend. Entstanden sei eine gemischte Platte zusammengesetzt aus Kabarett, Musik und Theater. Einmal im Monat soll diese nun angerichtet werden. Mit dabei sind Flüsterzweieck (Ulrike Haidacher und Antonia Stabinger), Gerafi (Gerald Dell'mour und Rafael Wagner), RaDeschnig (Birgit und Nicole Radeschnig) und Überraschungsgäste.

Termine: 11.4. im Tachles Kulturcafé, jeweils um 22.00 Uhr

Orte: Tachles Kulturcafé, Karmeliterplatz 1, 1020 Wien und Kabarett Niedermair, Lenaugasse 1a, 1080 Wien

Karten reservieren unter 01/408 44 92 oder via Email

Foto: Die gemischte Platte, irgendwie Kleinkunst

"Her Stories – Filmmakers with African Roots"

Filmemacherinnen sind nicht nur im afrikanischen, sondern auch im europäischen Filmgeschäft immer noch unterrepräsentiert. Vor allem schwarze Filmemacherinnen. Mit der Filmreihe "Her Stories - Filmmakers with African Roots" geben die Berliner Frauenkreise in Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung acht schwarzen Filmemacherinnen die Gelegenheit, für sich selbst zu sprechen und ihre Erfahrungen und Geschichten aus eigener Perspektive zu erzählen. Dafür haben sie Filme aus verschiedensten Ecken der Erde
zusammengetragen.

In ihren teils autobiografischen, teils fiktionalen Filmen erzählen die Regisseurinnen von Begegnungen mit lang verschollenen Familienmitgliedern, dem Gefühl des "Andersseins", von Geheimnissen rund um ihre Herkunft oder dem Gefühl, sowohl im Geburtsland als auch im Herkunftsland des afrikanischen Elternteils als fremd angesehen zu werden.

Neben Filmvorführungen finden auch Diskussionen mit den Regisseurinnen statt.

Termine: 11. April, 17. Mai, 13. Juni

Wo: Frauenkreise Berlin, Choriner Straße 10, 10119 Berlin-Mitte

Der Eintritt zu allen Filmen ist frei.

Link mit Programm: afrika-bildung.de

Die Frauenkreise sind ein seit 1992 vom Land Berlin gefördertes Projekt in Berlin Mitte. Sie beraten Frauen und Familien in besonderen Lebenslagen und fördern Kultur, Bildung und interkulturelle Vernetzung. Dabei möchten sie "bei Frauen und Männern den Blick öffnen für das künstlerische, kulturelle und politische Wirken und die Werke von Frauen".

Grafik: Frauenkreise Berlin

Ausstellung: Where to draw the line?

Viele der Orte, an denen Künstlerin Iris Andraschek in den letzten Jahren gearbeitet hat, waren starken Transformationen unterworfen, die zu Erosionen traditioneller Strukturen geführt und individuelle wie gesellschaftliche Neupositionierungen quasi erzwungen haben. Ihr Interesse gilt diesen Neupositionierungen zwischen den Wünschen nach Selbstverwirklichung und einem Aufgehobensein in der Gemeinschaft.

Der Titel der Ausstellung fragt nach dem Ort, wo eine Grenze gezogen wird. Wer setzt Grenzen, wer macht Regeln für wen? Wo sind unsere Freiheiten, sie selbst zu bestimmen?

Er nimmt auch Bezug auf die Arbeit der Künstlerin mit betrunkenen und bemalten Mädchen. Die Rituale der Altersgruppe, welche sich laut Andraschek mit Stephen Heath als "In the masquerade the woman mimics an authentic - genuin - womanliness" beschreiben ließen, beschäftigen sie in mehrfachem Sinn: als Künstlerin, als Fotografin, als Zeichnerin, aber auch der Blick von Männern auf solche Bilder.

Wann: bis 14. April

Wo: Salzburger Kunstverein, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

 

Foto: Iris Andraschek/Salzburger Kunstverein