Stockholm - Eine schwedische Modelagentur hat mit Anwerbeaktionen vor einer Klinik für Menschen mit Essstörungen in Stockholm für Aufregung gesorgt. MitarbeiterInnen der Modelagentur hätten vor der staatlichen Einrichtung "Mädchen, die zu einem Spaziergang gingen", abgefangen, sagte die Leiterin der Klinik, Anna-Maria af Sandeberg.

Die MitarbeiterInnen der Agentur seien über die Abläufe in der Klinik gut informiert gewesen und hätten überhaupt keine Hemmungen gehabt, beklagte af Sandeberg. "Eine von denjenigen, die angesprochen wurden, saß im Rollstuhl, weil sie so abgemagert war", fügte sie hinzu. Demnach fanden die Anwerbeaktionen vor einigen Monaten statt. Die Klinik habe als Gegenmaßnahme ihre Tagesabläufe verändert.

Etwa 1.700 Menschen in der Einrichtung

Die betroffene Einrichtung ist die größte ihrer Art in Schweden. Dort werden derzeit etwa 1.700 Menschen behandelt, in der Mehrzahl junge Frauen, aber auch Buben und Erwachsene. Im Angebot sind sowohl stationäre als auch ambulante Behandlungen. (APA, 19.4.2013)