Berlin - Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, will künftig Frauen als Diakoninnen zulassen. Auch die Situation von KatholikInnen, die geschieden sind und wieder geheiratet haben, müsse verbessert werden, sagte der Erzbischof am Sonntag zum Abschluss einer mehrtägigen Diözesanversammlung in Freiburg.
Priesteramt weiterhin männlich
300 Experten hatten hier seit Donnerstag über die Kirche der Zukunft beraten. Der Erzbischof nahm die Vorschläge am Sonntag auf und hielt dazu an, die Reformdebatte in der katholischen Kirche fortzuführen. Das betreffe nicht nur Freiburg, sondern alle deutschen Diözesen.
"Wir wollen hier in Deutschland den Spielraum, den wir haben, nutzen und Veränderungen anstoßen", sagte der Freiburger Erzbischof. "Dies aber auf Grundlage der Lehre der katholischen Kirche." Das bedeute, dass das Priesteramt weiter den Männern vorbehalten bleibe. Auch an der Ehelosigkeit von Priestern werde nicht gerüttelt.
Diakoninnen als spezielles Amt
Das Diakonat der Frau, das unter anderen das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) schon lange fordert, sei kein Tabu, sagte Zollitsch. Für Frauen werde es ein spezielles Amt als Diakoninnen geben. Diakone sind an der Seite des Priesters in der Seelsorge tätig, haben aber keine Priesterweihe.
KatholikInnen, die geschieden sind und wieder geheiratet haben, solle außerdem der Zugang zu kirchlichen Ämtern wie dem Pfarrgemeinderat ermöglicht werden. Von diesen sind sie bisher ausgeschlossen. Zudem werde geprüft, ob wiederverheiratete Geschiedene Sakramente, wie zum Beispiel die Kommunion, erhalten können oder die Beichte ablegen dürfen.
Zudem kündigte Zollitsch eine Reform des katholischen Arbeitsrechts an. Die Bischofskonferenz habe dafür eine Arbeitsgruppe unter seiner Leitung eingerichtet, Ergebnisse werde es in drei Jahren geben. (APA, 29.4.2013)