Frauen im öffentlichen Raum: Öffentlich gemacht

Wie wird die Frau im öffentlichen Raum dargestellt? Und wie stellt sie sich selbst dar? Lassen sie bei der Darstellung von Frauen und Männern aus öffentlicher/staatlicher Sicht Muster erkennen? Bei der Ausstellung "Lost Space? Die Frau im öffentlichen Raum" werden diese und andere Fragen auf künstlerische Art beantwortet.

Im Rahmen des Grazer Lendwirbels sind Arbeiten der Künstlerinnen Maryam Mohammadi, eva helene stern***, iris, Ursula Beiler, Andrea Kopp und Edith Kurre zu sehen.

Zeit: 4. bis 11. Mai

Ort: In den Auslagen vom Hotel Mariahilf, Da Loam, Kwirl, Ewald Scharf, Zerum, tag.werk & raymond haarmode (Graz, 8020 Lend)

Link

Lost Space?

Lendwirbel

Foto: Anonymous

Die Geschichte eines Unternehmens

"Final Girls", eine Koproduktion von Flaneurs und dem Theater Drachengasse, bringt die Geschichte eines Unternehmens auf die Bühne. "Ihr glanzvollen verschuldeten Loser da draußen denkt, die Krise ist vorbei? Nein, sie fängt gerade erst an!", lautet die Diagnose.

Autor Dominic Oley erzählt die Geschichte eines Unternehmens, das "durch neoliberale Machtverhältnisse nach innen verlagert wurde": Hinein in uns alle, um den Wohlfahrtsstaat loszuwerden und um verheerende Arbeitsverhältnisse mit Flexibilität zu verschleiern. Am Ende wird die Schuld und die Schulden bei den Schuldnern gesucht.

Zeit: 6. bis 18. Mai, Dienstag bis Samstag um 20.00 Uhr

Ort: Theater Drachengasse, Fleischmarkt 22, 1010 Wien

Link

Theater Drachengasse

Foto: Georg Mayer

Cholerischer Chef im Pornoladen

Eine junge Frau nimmt, weil sie dringend Geld braucht, einen Gelegenheitsjob in einem Sexshop mit Kabinenbereich und Pornokino an. Es ist ihre erste Tätigkeit im Verkauf, und sie ist mit den Produkten und den Wünschen der Kundinnen und Kunden überfordert. Der Chef ist cholerisch, die Kolleginnen frustriert und die Firmenstrukturen streng, einzig ein Arbeitskollege kümmert sich um sie. Und Tag für Tag verliert sie sich mehr in ihrem von Videokameras überwachten Arbeitsalltag und in einer Welt der unerfüllten Wünsche, Träume und Perversionen.

Das Theaterstück "Pornoladen" unter der Regie von Isabella Feimer ist eine Koproduktion von Verein Waifei und dem Kosmos Theater, wo auch die Uraufführung stattfinden wird.

Zeit: 8. bis 18. Mai, Dienstag bis Samstag, 20.30 Uhr

Ort: Kosmos Theater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Monika Saulich

Hier ist Platz

Die Grrrls Night Out Vol. IX findet dieses Mal im öffentlichen Raum, am südlichsten Spitz des Lendplatzes, statt. Eine Mischung dreier Acts macht klar: Musikerinnen sind zwar leider noch immer rar, doch verdienen sie es gesehen und gehört(!) zu werden. Die Grrrls Beschilderung übernahm das Duo Majmonida.

Zu hören und bestaunen sind: Monsterfrau against Marduk, Tiefsinntaucher und Chocolate Disaster. Bei Regen findet Grrrls Night Out im Scherbenkeller (Stockergasse 2, 8020 Graz) statt.  

Zeit: 11. Mai ab 17.00 Uhr

Ort: Hier ist Platz (Das ist der Platz zwischen Stockergasse und Mariahilfergasse in Graz)

Links:

Grrrls Night Out

Die Scherbe

Foto: Monsterfrau / Grrrls Night Out Graz

#Aufschrei nicht verhallen lassen

Die Frage nach sexistischen Zwischenfällen im Alltag führte in den letzten Monaten nicht nur zu einem virtuellen #Aufschrei, sondern auch zu einer (mehr oder weniger) breiten öffentlichen Debatten. Inzwischen verhallen die Diskussionen darüber jedoch wieder. Aber nicht überall: Das Missy Magazine heizt die Debatte in der Diskussion "There is more to sexism than meets the eye" noch einmal an. 

Beim #Aufschrei-Talk diskutieren die britische Kulturtheoretikerin Angela McRobbie (Autorin von "Top-Girls"), Mit-Initiatorin von #Aufschrei Anne Wizorek, Queer-Rapperin Sookee, Theoretikerin der Visual Culture Nana Adusei-Poku, Gründerin von "Wer braucht Feminismus?" Jasmin Mittag und Missy Magazin Herausgeberin Margarita Tsomou am Podium. Sie alle werden aus unterschiedlichen Perspektiven zum Thema Alltagssexismus beleuchten und miteinander diskutieren. Danach gibt es einen musikalischen Aufschrei der Hamburger Band Zucker. 

Zeit: 20. Mai, 20.00 Uhr

Ort: Hebbel am Ufer, Stresemannstraße 29, 10963 Berlin

Eintritt: 8 Euro / ermäßigt 5 Euro: Kartenreservierung

Links

Zucker

Missy Magazine

Foto: Denis Poser

Die andere Version der Gender-Politik

In fast keinem anderen Land der Welt gibt es so viele Geschlechtsanpassungen wie im Iran. Dennoch werden viele Trans*Personen von ihren Familien verstoßen und von der Gesellschaft ausgegrenzt. Der Verein ORQOA (Oriental Queer Organisation Austria) und die Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen der Stadt Wien thematisieren das "Künstliche Geschlecht" im Rahmen einer mehrtägigen Auseinandersetzung.

Das Programm umfasst eine Ausstellung der iranischen Fotokünstlerin Asoo Khanmohammadi, Filmabende und eine Podiumsdiskussion zum Thema Migration und Flüchtlingspolitik.

Zeit: 25. bis 30. Mai

Ort: Brick 5, Fünfhausgasse 5, 1150 Wien

Das detaillierte Programm ist HIER zu finden.

Foto: asoo khanmohammadi

"Die Kommandeuse" und "Covergirl"

In dem Projekt "Die Kommandeuse/Covergirl" werden zwei Monologe der Autorinnen Gilla Cremer und Barbara Herold an einem Abend zur Aufführung gebracht. Beide Stücke beschäftigen sich mit zwei Täterinnen in unterschiedlichen historischen und politischen Kontexten. Zwei Frauen, die es geschafft haben, mit ihren Taten negativ Geschichte zu schreiben und die Weltöffentlichkeit zu entsetzen.

Es ist nicht die Vergleichbarkeit ihrer Biografien und ihrer Taten, sondern die vehemente mediale Ausschlachtung beider Fälle angesichts einer ratlosen Öffentlichkeit gegenüber weiblicher Täterschaft, die das Theater Nestroyhof Hamakom veranlasst, beide Texte hintereinander an einem Abend zur Aufführung zu bringen.

Zeit: 4. und 8. bis 11. Mai, jeweils 20.00 Uhr

Ort: Theater Nestroyhof Hamakom, Nestroyplatz 1, 1020 Wien

Link mit Infos zu den Stücken: www.hamakom.at

Foto: Theater Hamakom

Sauschädelfressen

Sauschädelfressen konfrontiert als crossmediales Sprechtheaterstück des Künstlerkollektivs playground die Schicksale einer ehrgeizigen Journalistin, eines schwulen Jung-Politikers und eines bestrickenden Asylwerbers miteinander. Alle drei sind in eine korrupte Jagdgesellschaft eingespannt, welche beim gemütlich-grotesken Sauschädelfressen die Fäden auswirft. Der Jungpolitiker verliebt sich, die Journalistin plagt das Gewissen, der Asylwerber hält sich für berechtigt, seine Stimme zu erheben. Am Ende gibt es einen Toten.

Die Inszenierung fragt nach dem Verdrängten innerhalb einer Gesellschaft, die sich für liberal und offen hält und lässt neben dem Text zahlreiche Kon-Texte entstehen, die die klassische Szenenfolge in ein neues Licht rücken. Sie wählt den Müll als Sinnbild für das sichtbare Unsichtbare einer Gesellschaft und weist mit ihm auf eine recht profane Verbindung zwischen Europa und dem "Schwarzen Kontinent" hin: Afrika ist nicht nur Projektionsfläche exotischer weißer Fantasien, sondern auch deren Ausschusshalde.

Zeit: 8., 9. Mai, jeweils 20.00 Uhr

Ort: Bunkerei Augarten, Obere Augartenstraße 1a, 1020 Wien

Eintritt: 9 Euro/15 Euro

Foto: Künstlerkollektiv Playground

Ein Sparprogramm

Griechenland 2013: Es ist kein Geld mehr da. Und keiner weiß, wo es eigentlich hin ist. Und dann ist eines Tages auch noch die gesamte Regierung über Nacht verschwunden. Das Land scheint dem Untergang geweiht. Alle BürgerInnen Griechenlands fügen sich in ihr Schicksal. Alle? Nein! Trygaia, eine Frau aus der Vorstadt, bricht auf, um Götter und Göttinnen am Olymp zur Rechenschaft zu ziehen.

Unter der Regie von Anne Frütel (von ihr stammt auch der Text) entstand dieses Bühnenstück als eine Art doppeltes Kippbild, das ständig von der Gegenwart zur Antike und zurück und zwischen Komödie und Tragödie hin und her changiert. 

Zeit: 23. Mai bis 1. Juni, Dienstag bis Samstag, jeweils um 20.30 Uhr

Ort: Kosmos Theater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Anne Frütel

"WEIBblick"

Die Fotoausstellung WEIBblick zeigt Fotos und digitale Arbeiten von Frauen, ihrem Umfeld, ihren Eindrücken, ihren Ansichten von Christa Axthammer, Christina Basafa-Pal, Susanne Fazekas, Irene Haslauer, Ines Vizral und Michaela Waldek.

Zeit: bis 23. Mai, Montag bis Donnerstag, 9.00 bis 16.00 Uhr

Ort: ega:frauen im zentrum, Windmühlgasse 26 – 1060 Wien

Eintritt frei

Grafik: ega

"Her Stories – Filmmakers with African Roots"

Filmemacherinnen sind nicht nur im afrikanischen, sondern auch im europäischen Filmgeschäft immer noch unterrepräsentiert. Vor allem schwarze Filmemacherinnen. Mit der Filmreihe "Her Stories - Filmmakers with African Roots" geben die Berliner Frauenkreise in Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung acht schwarzen Filmemacherinnen die Gelegenheit, für sich selbst zu sprechen und ihre Erfahrungen und Geschichten aus eigener Perspektive zu erzählen. Dafür haben sie Filme aus verschiedensten Ecken der Erde
zusammengetragen.

In ihren teils autobiografischen, teils fiktionalen Filmen erzählen die Regisseurinnen von Begegnungen mit lang verschollenen Familienmitgliedern, dem Gefühl des "Andersseins", von Geheimnissen rund um ihre Herkunft oder dem Gefühl, sowohl im Geburtsland als auch im Herkunftsland des afrikanischen Elternteils als fremd angesehen zu werden.

Neben Filmvorführungen finden auch Diskussionen mit den Regisseurinnen statt.

Zeit: 17. Mai, 13. Juni

Ort: Frauenkreise Berlin, Choriner Straße 10, 10119 Berlin-Mitte

Der Eintritt zu allen Filmen ist frei.

Link mit Programm: afrika-bildung.de

Die Frauenkreise sind ein seit 1992 vom Land Berlin gefördertes Projekt in Berlin Mitte. Sie beraten Frauen und Familien in besonderen Lebenslagen und fördern Kultur, Bildung und interkulturelle Vernetzung. Dabei möchten sie "bei Frauen und Männern den Blick öffnen für das künstlerische, kulturelle und politische Wirken und die Werke von Frauen".

Grafik: Frauenkreise Berlin

Hellen van Meene: Portraits

Hellen van Meene wurde durch ihre Fotografien von Jugendlichen bekannt, die eine stille und kraftvolle Schönheit ausstrahlen. Mädchen, verloren zwischen Kindheit und Erwachsensein, einer Zeit oft schmerzvoll erlebter, sich verändernder Körper und stürmischer Gefühle, hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis nach Sicherheit und der Sehnsucht nach Freiheit.

Die Galerie OstLicht zeigt erstmals in Wien eine Auswahl an Arbeiten van Meenes, deren Fotografien bereits in Institutionen wie The Art Institute of Chicago, dem Van Gogh Museum in Amsterdam oder dem Museum Folkwang in Essen ausgestellt waren.

Zeit: bis 9. Juni

Ort: Galerie OstLicht, Absberggasse 27, 1100 Wien

Foto: Hellen van Meene

Ausstellung: Meret Oppenheim

Meret Oppenheim (1913-1985) zählt zu den bedeutendsten und eigenwilligsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Anlässlich ihres 100. Geburtstags präsentiert das Bank Austria Kunstforum die erste museale Retrospektive der Schweizer Künstlerin in Österreich. Die Retrospektive soll dazu beitragen, Meret Oppenheims einseitige Rezeption als "Muse" der Surrealisten sowie als Schöpferin der legendären Pelztasse (1936) zu überwinden, die bis heute den Blick auf ihr vielseitiges Gesamtwerk verstellt.

Oppenheims kompromisslos gelebte gesellschaftskritische und emanzipatorische Haltung machten sie zu einer zentralen feministischen Identifikationsfigur und zum Vorbild für Generationen nachfolgender Künstlerinnen und Künstler. "Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie sich nehmen", lautete ihr Credo und ihr Vermächtnis.

Gegen ihre feministische Vereinnahmung als "weibliche" Künstlerin wehrte sich Oppenheim mit der für sie grundlegenden "Androgynität des Geistes", der Überzeugung einer sowohl männliche wie auch weibliche Anteile umfassenden Kreativität, in der sie den Schlüssel für die durch den Geschlechterkampf aus dem Gleichgewicht geratenen Gesellschaft sah: "Kunst hat keine Geschlechtsmerkmale. Es gibt nur ein Einmaleins (...). Große Kunst ist immer männlich-weiblich."

Zeit: bis 14. Juli

Ort: Bank Austria Kunstforum, Freyung 8, 1010 Wien

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Heinz Günter Mebusch, Düsseldorf © VBK