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Aktivistinnen der Gruppe "Anima Naturalis". 

Foto: EPA/ANDREU DALMAU

Madrid - Rund 15 junge Frauen haben im spanischen Barcelona nackt auf offener Straße gegen die Förderung von Stierkämpfen durch öffentliche Gelder protestiert. Bei der Kundgebung vor dem Einkaufszentrum Las Arenas, einer früheren Stierkampfarena, beschmierten sich die Demonstrantinnen der Tierschutzorganisation "AnimaNaturalis" am Donnerstag auch mit blutroter Farbe, um das Leiden der Stiere zu simulieren. Zudem wurden Unterschriften gegen die Pläne der konservativen Regierung gesammelt, die Corridas zum nationalen Kulturerbe zu erklären.

Subventionierte Stierkämpfe

Sollte das Gesetz verabschiedet werden, würden die Stierkämpfe künftig auch mit Geldern des Kulturministeriums subventioniert werden, erklärte Aida Gascon, Spanien-Präsidentin der in ganz Lateinamerika aktiven AnimaNaturalis. Schon jetzt würden die Corridas mit 500 bis 600 Millionen Euro jährlich gefördert, die aus EU-Hilfsgeldern für Viehzucht stammten. Ungeachtet der Tradition hätten bei jüngsten Umfragen nur noch knapp zehn Prozent der SpanierInnen erklärt, dass sie sich für Stierkämpfe interessierten, so Gascon. "Es ist Wahnsinn, dass man ein Event, bei dem Tiere gefoltert und getötet werden, zum Kulturerbe erklären will", sagte sie.

Zahl der Stierkämpfe gehen zurück

Die Stierkampf-Lobby brachte im spanischen Parlament per Volksbegehren mit rund 600.000 Unterschriften eine Gesetzesvorlage ein. Ministerpräsident Mariano Rajoy sicherte dem Vorhaben bereits seine Unterstützung zu. In Spanien wird erwartet, dass das Parlament bis zum Sommer über einen Gesetzentwurf abstimmt. Die Zahl der Stierkämpfe geht seit Jahren zurück. Im vergangenen Jahr fanden mit 2000 Corridas rund 12,8 Prozent weniger als 2011 statt. Innerhalb von fünf Jahren betrug der Rückgang amtlichen Angaben zufolge 40 Prozent. (APA, 23.5.2013)