Moskau - In einem erbitterten Streit hat das russische Oberste Gericht das Tragen muslimischer Kopftücher in einer Schule verboten. Fünf Sechstklässlerinnen waren in der Kaukasusregion Stawropol aus dem Unterricht geworfen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht abnehmen wollten. Nachdem das Bildungsministerium der Schule recht gegeben hatte, wandten sich die empörten Eltern an die Justiz.

Urteil könnte richtungsweisend sein

Nun habe das Gericht entschieden, dass Schulkleidung "weltlichen Charakter" haben müsse, meldete die Agentur Interfax am Mittwoch. Das Urteil könnte landesweit richtungsweisend sein, hieß es. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte muslimische Kopftücher als "gefährlich" bezeichnet und die Wiedereinführung von Schuluniformen gefordert.

20 Millionen Muslime

Im Vielvölkerstaat Russland leben 20 Millionen Muslime. Vor allem im Konfliktgebiet Nordkaukasus, an das die mehrheitlich orthodoxe Region Stawropol grenzt, bereiten radikale Islamisten dem Kreml große Probleme. Frauen ohne Kopftuch werden dort oft tätlich angegriffen. (APA, 11.7.2013)