Auf einer französischen Webseite ist ein Inserat aufgetaucht, in dem eine Frau homosexuellen Paaren anbietet, ihre Kinder gegen Geld zu stillen. "Ich bin eine junge Mutter von bester Gesundheit, 29 Jahre alt und ausgebildete Krankenschwester", schreibt die Frau auf der Seite, auf der Menschen unterschiedliche legale Dienstleistungen per Inserat anbieten. "Ich stelle meine Brüste Kindern zur Verfügung, die gestillt werden sollen."

Gegen 100 Euro pro Tag können Paare ihr Baby von der Frau stillen lassen. Die in der Nähe von Paris lebende Frau schreibt, dass "bis zu zehn Stilleinheiten am Tag" möglich seien und dass sie "örtlich mobil" sei. Das Angebot richte sich an homosexuelle Paare, die in Frankreich seit einigen Wochen heiraten und Kinder adoptieren können.

Ungewöhnlich, aber legal

Die Betreiber der Webseite bestätigen die Echtheit der Anzeige gegenüber Reuters. Man habe die Frau kontaktiert, und es bestehe kein Zweifel an ihrer Identität und der Ernsthaftigkeit des Inserates. Das Angebot verstoße auch gegen kein in Frankreich geltendes Gesetz. "Es ist in Frankreich zwar illegal, Muttermilch zu verkaufen. Hier aber handelt es sich um eine Person, die eine Dienstleistung anbietet, und nicht um Muttermilch in Flaschen."

"Ich habe mehr als ein Dutzend Anfragen bekommen", so die inserierende Frau gegenüber Reuters, "aber nur die Hälfte davon war ernst gemeint." Das Still-Angebot war laut dem Webseiten-Betreiber übrigens das zweite, das in den letzten Jahren für Aufsehen gesorgt hat. Das erste waren zwei Ziegen, die als Rasenmäher vermietet wurden. (Reuters/red, derstandard.at, 6.8.2013)