Addis Abeba - Soldaten der Afrikanischen Union (AU) werden verdächtigt, an einer Gruppenvergewaltigung einer somalischen Frau beteiligt gewesen zu sein. Wegen der Anschuldigungen gegen Angehörige der AU-Mission in Somalia (Amisom) werde intern ermittelt, erklärten die Streitkräfte am Donnerstag. Die Truppe verurteile Missbrauch und sexuelle Ausbeutung "auf das Schärfste" und werde nötigenfalls "angemessene Konsequenzen ziehen", hieß es in der Stellungnahme.

Das Opfer unbekannten Alters soll seit Anfang August mehrmals in einem Vorort der somalischen Hauptstadt Mogadischu unter Drogen gesetzt und vergewaltigt worden sein. Neben AU-Soldaten sollen sich auch Soldaten der somalischen Nationalarmee an dem Verbrechen beteiligt haben. Mehrere Medien hatten den Fall in den vergangenen Tagen aufgegriffen. Somalias Regierung äußerte sich "zutiefst besorgt" über die Anschuldigungen gegen Amisom-Soldaten, nahm auf die angebliche Verwicklung eigener Streitkräfte aber keinen Bezug.

Die Amisom-Truppen sind seit 2007 in Somalia stationiert, wo sie aufständische Islamisten bekämpfen. Das Land am Horn von Afrika hat de facto seit mehr als 20 Jahren keine durchsetzungsfähige Zentralregierung mehr. Insgesamt sind dort 17.700 Soldaten stationiert, wobei sich das Kontingent aus den afrikanischen Staaten Burundi, Dschibuti, Kenia, Sierra Leone und Uganda rekrutiert. Aus welchem Land die beschuldigten Soldaten stammen, wurde nicht bekannt gegeben. (APA, 16.08.2013)