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Foto: apa/Zucchi Uwe

Vatikanstadt - Papst Franziskus soll nach Worten von Human Rights Watch gegen Homosexuellenfeindlichkeit in den eigenen Reihen vorgehen. Das Oberhaupt müsse sicherstellen, dass katholische Amtsträger in Übereinstimmung mit der Kirchenlehre handelten, erklärte die Menschenrechtsorganisation laut Kathpress am Mittwoch in New York.

Franziskus solle "den Ton der kirchlichen Debatte über Sexualität mäßigen" und für stärkeren rechtlichen Schutz sexueller Minderheiten eintreten.

In der Lehre wie in Stellungnahmen vor der UNO spreche sich der Heilige Stuhl für den Schutz der Menschenwürde aus. "Aber zu oft widersprechen Vertreter der katholischen Kirche diesen Grundsätzen in Rede und Praxis", so Human Rights Watch.

Keine unterstützende Haltung für Dikriminierung

In einem Brief an Franziskus verwies die Organisation nach eigenen Angaben unter anderen auf Erzbischof Samuel Kleda und andere Bischöfe in Kamerun.

Diese stellten sich hinter die Strafverfolgung bestimmter sexueller Minderheiten und versäumten es, auf Gewalt gegen diese Gruppen hinzuweisen. Vertreter der katholischen Kirche gäben "ihre stillschweigende oder ausdrückliche Unterstützung für diskriminierende Gesetze und Praktiken" gegen Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender.

"Franziskus hat eine einzigartige Gelegenheit, das zu ändern", sagte Graeme Reid, Experte für Fragen sexueller Minderheiten bei Human Rights Watch. Die Organisation verwies auf die "gemäßigte Haltung" des Papstes. Franziskus müsse Gewalt gegen sexuelle Minderheiten und die Kriminalisierung einvernehmlicher sexueller Beziehungen verurteilen. Zugleich riefen die MenschenrechtlerInnen ihn auf, weiterhin Widerstand gegen die Todesstrafe unter allen Umständen zu bekunden. (APA, 16.10.2013)