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An die 200.000 Frauen haben im Vorjahr angeblich Äthiopien verlassen.

Foto: APA/Robert Jaeger

Addis Abeba - Die äthiopische Regierung hat ihren BürgerInnen verboten, im Ausland als Haushaltshilfen zu arbeiten. Ein Sprecher des äthiopischen Außenministeriums begründete diese Maßnahme am Freitag mit einer von Menschenhändlern angefachten "Massenflucht".

Demnach werden vor allem junge Frauen oft absichtlich getäuscht, um sie illegal und unter unwürdigen Bedingungen im Ausland zu beschäftigen.

Ziel meist Naher Osten

Nach Angaben des äthiopischen Ministeriums für Arbeit und Soziales haben allein im vergangenen Jahr rund 200.000 Frauen das Land verlassen, um meist im Nahen Osten als Haushaltshilfen zu arbeiten. Dem Ministeriumssprecher zufolge ist unklar, wie lange das Verbot gelten soll. Demnach sollen widerrechtlich in Äthiopien operierende Vermittlungsagenturen geschlossen werden.

Physisch und psychisch missbraucht

Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) werden die meist weiblichen Hausangestellten aus Äthiopien oft physisch und psychisch missbraucht. Sie würden zudem häufig unter schlechten Arbeitsbedingungen, Diskriminierung und bescheidenen Löhnen leiden.

Mit 91 Millionen Einwohnern ist Äthiopien nach Nigeria das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Allerdings lebt die Mehrheit der Menschen in Armut. Die Arbeitslosenquote liegt nach ILO-Angaben bei über 20 Prozent. (APA, 25.10.2013)