Wien - Jede fünfte Frau wird einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt. "Das ist alarmierend", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen und dem Start der Aktion "16 Tage gegen Gewalt" am Montag. Jedes Jahr machen in diesem Aktionszeitraum zahlreiche Organisationen auf das Thema aufmerksam.

"Heuer möchte ich die Hilfseinrichtungen in den Mittelpunkt stellen", sagte die Ministerin. Wichtig sei ihr zu zeigen, dass es in Österreich mit dem Gewaltschutzgesetz und den -einrichtungen ein wichtiges und dichtes Netz gebe, damit betroffenen Frauen und Kindern rasch geholfen werden könne. Heinisch-Hosek verwies u.a. auf die 24 Stunden am Tag erreichbare Frauen-Helpline 0800/222555 sowie auf die neue fem:HELP-App.

Grüne: Mehr Mittel für Täterarbeit

"Gewalt wird immer noch tabuisiert, was Betroffenen das Sprechen über ihre Erfahrungen erschwert oder verunmöglicht, beispielsweise bei sexueller, häuslicher oder psychischer Gewalt", betonte Martina Wurzer, Frauensprecherin der Grünen Wien. Betroffene von Gewalt und Gewalttäter finden sich in allen Schichten und Altersgruppen. "Es braucht noch viel Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit", so Wurzer. Sie forderte mehr Mittel für Täterarbeit.

Eine Enttabuisierung des Themas verlangte auch die Freiheitliche Frauensprecherin Carmen Gartelgruber. Ein verbesserter Opferschutz sei in diesem Zusammenhang ein zentrales Thema, bei dem noch großer Handlungsbedarf bestehe.

Gewalt gegen Frauen habe viele Gesichter. Darauf machte Team Stronach Frauensprecherin Martina Schenk aufmerksam. "Neben physischer, sexueller und psychischer Gewalt gibt es auch noch ökonomische und soziale Gewalt. Es braucht Zivilcourage und den richtigen Einsatz der Politik, um gewalttätige Vorfälle zu minimieren beziehungsweise zu verhindern." (APA, 25.11.2013)