Beirut/Damaskus -Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die libanesische Regierung zum Schutz syrischer Flüchtlinge vor sexuellem Missbrauch aufgerufen. Anlass sind Schilderungen syrischer Frauen, sie seien von ihren Arbeitgebern oder gar von Mitarbeitern religiöser Wohltätigkeitsorganisationen belästigt oder zum Sex gezwungen worden.

Aussagen von 12 Frauen

Beirut müsse "die Augen öffnen" und die Ausnutzung der Flüchtlinge stoppen, erklärte HRW-Direktorin Liesl Gerntholtz am Donnerstag. HRW veröffentlichte ein Dokument mit Aussagen von zwölf Frauen. Sie gaben an, aus Angst vor Repressalien durch die Behörden keine Anzeigen erstattet zu haben. Einige fürchteten eine Verhaftung, weil sie keine regulären Papiere haben. Insgesamt sind im Libanon 823.000 Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen worden, und drei Viertel von ihnen sind Frauen und Kinder.

"Die Frauen, die Tod und Zerstörung entkommen sind, müssen im Libanon sicheres Asyl finden und keinen Ort, wo sie sexuell missbraucht werden". HRW-Direktorin Gerntholtz appellierte auch an die Hilfsorganisationen, die Flüchtlinge zu schützen. (APA, 28.11.2013)