Wien – Von 1899 bis 1938 hat die Firma Brüder Schwadron, ein Unternehmen jüdischer Besitzer, viele Wiener (Stiegen-)Häuser mit baukeramischen Arbeiten ausgestattet. Das interaktive Ausstellungsprojekt Brüder Schwadron. call to mind versucht, die im Verschwinden begriffenen Spuren zu bewahren und ins öffentliche Bewusstsein zurückzuholen. Präsentiert werden soll das von Tina Zickler und Lisa Rastl initiierte Projekt 2014 in der ehemaligen Schwadron-Firmenresidenz am Franz-Josefs-Kai 3 (bis vor Kurzem waren hier die Ausstellungsräume der Bawag Contemporary untergebracht ); die Ausstattung der Räume, etwa die Fliesendecke - erinnert bis heute an das Kerngeschäft der Schwadrons.

Während der Fokus der Schau auf 20 subjektiv ausgewählten und von Lisa Rastl fotografisch dokumentierten Vestibülen von Zinshäusern sowie einer Reihe öffentlicher Gebäude (Amalienbad, Wirtschaftskammer, Café Schwarzenberg, Gasthaus Reinthaler) liegt, ist ein Teil einem partizipativem Projekt gewidmet: Denn jeder ist aufgerufen sich als Scout an dieser Aktion wider das Vergessen zu beteiligen, indem er sich an der Spurensuche be­teiligt (Die Schwadron Keramiken sind deutlich an den Signaturfliesen zu erkennen). Die eingereichten, neuen wie historischen Fotos werden namentlich und unter Nennung des Fundorts in die Raumskulptur – einen Archivkörper – integriert. Nach Ablauf der Ausstellung (9. bis 29.1.2014) wird die Archivfunktion von der Website übernommen. (Anne Katrin Feßler, DER STANDARD, 30. 11. 2013, Langfassung)

Foto: Lisa Rastl/ www.projekt-schwadron.at
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