Johannesburg - Eine neue Partei will sich bei der nächsten Parlamentswahl in Südafrika für die Rechte von Homosexuellen einsetzen. "Wir brauchen eine Stimme im Parlament, um lesbische Frauen davor zu schützen, vergewaltigt zu werden, weil ihre Peiniger sie heilen wollen", sagte am Samstag der Gründer der "Equal Rights Party", Michael Herbst.

Es müsse auch verhindert werden, dass Buben in der Schule schikaniert würden, weil man sie für schwul halte, fügte der emeritierte Professor für Gesundheitswissenschaften hinzu. Die Verfassung Südafrikas schütze die Rechte von Homosexuellen und Transgender-Personen. "Aber in der Realität funktioniert das nicht gut", betonte Herbst.

Während Homosexualität in den Metropolen Johannesburg und Kapstadt weithin akzeptiert wird, bleibt sie in ländlichen Gebieten ein Tabu. Und obwohl die gleichgeschlechtliche Ehe in Südafrika seit 2006 erlaubt ist, kommt es immer wieder zu homophoben Übergriffen bis hin zu Mord. 

Verhältniswahlrecht erhöht Chancen

Herbst ist zuversichtlich, dass seiner Partei bei der für das zweite Halbjahr geplanten Wahl aus dem Stand der Einzug ins Parlament gelingt: "Das können wir definitiv schaffen." Die 400 Sitze in der Nationalversammlung werden nach dem Verhältniswahlrecht vergeben. Die kleinste im Parlament vertretene Partei hatte bei der Wahl 2009 weniger als 36.000 Stimmen errungen, was einem Stimmanteil von 0,2 Prozent entspricht. (APA, 3.2.2014)