Einfach nur schön? Eher absurd, wie Männer hier gezeigt werden.

Foto: Salzburger Watchgroup gegen sexistische Werbung

Die Sujets der Aktion "Kommt Ihnen etwas seltsam vor?"

Foto: Salzburger Watchgroup gegen sexistische Werbung
Foto: Salzburger Watchgroup gegen sexistische Werbung

"Was passiert, wenn man den Spieß einfach mal umdreht?", hat sich die Salzburger Watchgroup gegen sexistische Werbung gefragt - und siehe da: wenn Männermodels die allseits bekannten sexistischen Frauenposen aus der Werbung übernehmen, sehen sie dabei nur noch absurd und skurril aus.

Eingesessene Wahrnehmungen herausfordern

An den Ergebnissen dieses Rollentausches können sich die SalzburgerInnen nun selbst erfreuen. Die Watchgroup hat Postkarten mit den veränderten Sujets produziert, die in den nächsten Wochen im Salzburger Raum auflegen werden. Versehen mit der Frage "Kommt Ihnen etwas seltsam vor?" sollen sie das Publikum dazu animieren, die eigene Wahrnehmung von Frauenkörpern in der Werbung zu hinterfragen.

Die Landtagsabgeordneten Barbara Sieberth von den Grünen und Niki Solarz von der SPÖ begründen ihre Initiative damit, dass "die Darstellung von Nacktheit verbunden mit Produkten, die im Grunde nichts mit dem Thema Körper zu tun haben, immer noch weit verbreitet ist." Beim Fotoshooting sei allen Beteiligten erst so richtig bewusst geworden, wie absurd die sexistische Darstellung von Frauenkörpern in der Werbung ist.

Sexistische Werbung macht eher misstrauisch

Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg und Koordinatorin der Aktion, stellt zudem die verkaufsfördernde Wirkung von sexistischer Werbung in Frage: "Wenn ich Werbung mit nackten Menschen sehe, werde ich eher misstrauisch und frage mich: Ist das Produkt nicht gut genug, um für sich selbst zu stehen? Braucht es wirklich immer nackte Menschen, um die Stärken der Produkte hervor zu streichen? Oder geht es eher ums Schwächen verstecken?"

Die männliche Neubesetzung von sexistischer Werbung ist übrigens nicht neu. Auch die feministische Satire-Zeitung "Möserlreich" verschönert ihre redaktionelle Beiträge mit gespiegelten Werbesujets. Die aktuelle Ausgabe gibt es jetzt auch als .pdf zum Download auf der Seite der feministischen Plattform 20.000 Frauen. (red, dieStandard.at, 6.2.2014)