Wien - "Weibliche Genitalverstümmelung missachtet nicht nur die Würde der Frau, sondern zeichnet sie für ihr Leben", erklärte Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) am Donnerstag zum gestrigen Internationalen Tag von Nulltoleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung. "Diese Praxis ist in keiner Religion begründet und muss als Tradition abgelehnt werden", so Kurz in einer Aussendung.

Österreichs langjähriges Engagement gegen weibliche Genitalverstümmelung beinhalte Projektfinanzierungen, einen Nationalen Aktionsplan zur Vorbeugung und Eliminierung von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) und Informationsarbeit. International würden durch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit Projekte in Afrika unterstützt. Der Fokus liege auf Schwerpunktländern der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit wie Äthiopien.

Verstärkter Schutz vor FGM

Martina Wurzer, Frauensprecherin der Grünen, zeigte sich in einer Aussendung am Donnerstag sehr erfreut über Wiener Initiativen zur Bekämpfung von FGM, die von der Stadt Wien unterstützt werden. Dazu zählten "FEM Süd", "Bright Future" und der Verein "Orient Express". "Ich bin sehr froh über die kompetente Arbeit und Engagement dieser Einrichtungen", sagte die Grünen-Politikerin. Zudem forderte sie von der Regierung einen verstärkten Schutz für von FGM betroffene oder bedrohte Mädchen.

Laut internationalen Schätzungen sind weltweit 125 Millionen Mädchen und Frauen von FGM betroffen, die zu einer Vielzahl an akuten Komplikationen sowie zu massiven Langzeitfolgen führen. Diese reichen von dauernden Schmerzen, häufigen Infektionen, bis hin zu mitunter tödlichen Folgen bei Schwangerschaft und Geburt. (APA, 7.2.2014 )