Bozen - Eine neue Sonderausstellung im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen zeigt von 25. Februar 2014 bis 22. Februar 2015, was für lange Zeit im Gletschereis verborgen war. Die Ausstellung "Frozen Stories" geht der Frage nach: "Was trieb die Menschen über Jahrtausende auf die Gletscher?".

"Frozen Stories" zeigt über 30, teilweise erst vor kurzem geborgene Funde aus den Gletscherregionen der Alpensüdseite und benachbarter Regionen. Dies teilten das Museum anlässlich der Ausstellungseröffnung am Montag mit. "Holz, Metall, Leder, Stoff und viele andere Materialien werden bei Minusgraden und unter Ausschluss von Licht und Luft unter geradezu perfekten Bedingungen konserviert", so die Organisatoren.

Multimediale Spurensuche

Der multimedial gestaltete Parcours mit Animationen, Videos, Bildern und Originalfunden soll den Spuren der Menschen nachgehen und deren Geschichten, Absichten und Tragödien rekonstruieren. Die Funde spannen dabei den Bogen von der Ur- und Frühgeschichte bis ins 20. Jahrhundert. Die geborgenen Gegenstände geben Hinweise darauf, dass Menschen seit jeher in den unwirtlichen Höhen der Alpen anzutreffen waren.

Neben den ausgestellten Funden widmet sich die Sonderausstellung auch anderen zentralen Themen rund um das ewige Eis. Gleich zu Beginn der Ausstellung wird die Entstehung der Gletscher, die Klimageschichte mit ihren Wärme- und Kälteperioden, sowie der Temperaturanstieg der letzten Jahrzehnte beleuchtet. Auch die noch jungen Techniken der Gletscherarchäologie und die Unterschiede zwischen der Konservierung im Eis und in der Erde sollen den Besuchern näher gebracht werden. Eine Slideshow mit Bildern des österreichischen Fotokünstlers Lois Hechenblaikner dokumentiert außerdem die menschlichen Bemühungen, das weitere Abschmelzen der Gletscher zu verhindern und hinterfragt die Nutzung der verbliebenen Alpengletscher. (APA, 24.2.2014)