Wien - Als "sehr sehr angespannt" bezeichnet AK-Präsident Rudi Kaske die Lage auf dem heimischen Arbeitsmarkt. Das Beschäftigungswachstum werde in Österreich nicht über den Anstieg von Vollzeitarbeitsplätzen erzielt, sondern sei auf den stetigen Anstieg der Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen. Lag die Teilzeitquote vor 20 Jahren bei rund 13 Prozent, habe sie 2012 bereits 25,7 Prozent ausgemacht.

Rund 45 Prozent der Frauen in Österreich gehen einer Teilzeitbeschäftigung nach. Die letztverfügbaren Daten aus dem Jahr 2012 zeigten, dass die Teilzeitbeschäftigung gegenüber 2011 um 3 Prozent stieg, die Vollzeitarbeitsplätze nahmen allerdings nur um nur 0,3 Prozent zu, schreibt die AK am Donnerstag in der neuen Ausgabe ihrer Zeitschrift "Arbeitsmarkt im Fokus".

Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten stieg im zweiten Halbjahr 2013 gegenüber dem zweiten Halbjahr 2013 um 0,4 Prozent auf 3.513.395. Atypische Beschäftigungsformen wie geringfügig Beschäftigte oder freie Dienstnehmer nahmen um 1,2 Prozent auf 372.461 zu. Die Zahl der arbeitslosen Personen erhöhte sich von Juli bis Dezember 2013 um 12,5 Prozent auf 287.392, jene der SchulungsteilnehmerInnen wuchs um 9,1 Prozent auf 70.923.

Besonders betroffen waren ältere und gesundheitlich beeinträchtigte Personen, Junge, Frauen und Niedrigqualifizierte. Bei den über 50-jährigen ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2012 um 22,6 Prozent gestiegen. Die AK drängt erneut auf eine rasche Umsetzung eines Bonus-Malus-Modells, um die Beschäftigung von Personen ab 50 Jahren zu fördern.

Nach Branchen betrachtet gibt es besonders viele Arbeitslose in der Gastronomie und im Tourismus, im Reinigungsgewerbe und bei der Arbeitskräfteüberlassung (LeiharbeiterInnen).

Im zweiten Halbjahr 2013 bezogen um fast 8 Prozent mehr Menschen Arbeitslosengeld und um fast 15 Prozent mehr Notstandshilfe. (APA, 27.2.2014)