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Wien - Mit einem Frauenanteil von knapp einem Drittel im Nationalrat (32,24 Prozent, 59 von 183 Abgeordneten) wurde zwar zu Beginn der neuen Legislaturperiode der zweithöchste Wert seit 1945 erreicht, aber in der neuen Regierung sank der Frauenanteil von 42,9 auf 28,6 Prozent. Das geht aus einer Aufstellung von Werner Zögernitz, dem Leiter des Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen, hervor. Politik bleibt demnach männlich dominiert.

Von den 14 Regierungsmitgliedern (MinisterInnen) sind derzeit vier Frauen, zwei von der SPÖ und zwei von der ÖVP. Inklusive der StaatssekretärInnen - eine davon ist eine Frau -  beträgt der Frauenanteil 31,25 gegenüber 33,33 Prozent in der vorigen Gesetzgebungsperiode.

Die meisten Frauen zählt im Parlament die SPÖ mit 19 (36,54 Prozent), den höchsten Frauenanteil gibt es bei den Grünen (13 von 24; 54,17 Prozent). In der FPÖ beläuft sich dieser lediglich auf 17,50 Prozent (sieben von 40), in der ÖVP auf 27,66 Prozent (13 von 47). Beim Team Stronach sind fünf von elf Abgeordneten weiblich (45,45 Prozent), bei den NEOS zwei von neun (22,22 Prozent).

Im Bundesrat sitzen 29,5 Prozent Frauen. Größer ist die Zahl der Mandatarinnen im EU-Parlament (36 Prozent, 275 von 766).

EU-weit im untersten Viertel

In den Landesregierungen hat sich die Zahl der Frauen nach den Landtagswahlen im Vorjahr leicht erhöht. Erstmals ist mehr als ein Drittel der Regierungsmitglieder weiblich (25 von 72; 34,7 Prozent). Aufgrund der Salzburger Landtagswahl 2013 gibt es keine Landeshauptfrau mehr. Zwei ÖVP-Frauen - in Salzburg und Vorarlberg - haben das Präsidentenamt in Landtagen inne. Von den insgesamt 448 Landtagsabgeordneten sind 140 weiblich (31,3 Prozent). Den höchsten Frauenanteil verzeichnet der oberösterreichische Landtag (25 von 56; 44,6 Prozent), den niedrigsten das Burgenland mit 19,4 Prozent (sieben von 36).

Auf Kommunalebene gab es zu Jahresbeginn 132 Ortschefinnen (von 2354 Gemeinden, 5,6 Prozent). Die meisten Bürgermeisterinnen gibt es in Niederösterreich (7,7 Prozent). Nur eine Landeshauptstadt, nämlich Innsbruck, wird von einer Frau geführt.

EU-weit liegt Österreich damit im untersten Viertel, beträgt der Durchschnitt doch 14 Prozent. Den höchsten Anteil hat Schweden mit 31 Prozent. (APA; nim, DER STANDARD, 3.3.2014)