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Zahlreiche Einschränkungen im Alltag machen saudischen Frauen das Leben schwer.

Foto: REUTERS/STRINGER

Riad - Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März haben saudi-arabische Bürgerrechtlerinnen ein Ende der Männerherrschaft in ihrem Heimatland gefordert. Die "absolute Vormundschaft" der Männer über Frauen in Saudi-Arabien müsse eingeschränkt werden, verlangten die zehn Unterzeichnerinnen einer Petition an den sogenannten Shura-Rat, der den König berät.

Einschränkungen im Alltag

Laut islamischer Religion stünde den Frauen im Alltagsleben deutlich mehr Rechte zu, als sie bisher gewährt bekämen, sagte die Aktivistin Asisa al-Youssef.

Im Königreich Saudi-Arabien wird das islamische Recht besonders streng ausgelegt, ohne Zustimmung eines männlichen Vormunds dürfen Frauen weder arbeiten noch reisen oder einen Ausweis beantragen. Der ölreiche Golfstaat ist auch das weltweit einzige Land, in dem der weiblichen Bevölkerung das Autofahren kategorisch untersagt ist. Der von den Bürgerrechtlerinnen angerufene Shura-Rat wird vom König ernannt und berät den Monarchen in politischen Fragen, kann selbst aber keine Gesetze erlassen.

Probleme in Notsituationen

Saudi-arabische Frauen dürften ohne männliche Genehmigung nicht einmal bestimmte Operationen vornehmen lassen oder den Campus ihrer Universität verlassen, beklagte al-Youssef. Sie verwies auf einen Fall an der Frauen-Universität von Riad, wo eine Schwangere kürzlich ihr Kind auf dem Campus gebären musste, weil ihr eine medizinische Behandlung versagt worden war.

Eine andere Studentin verstarb noch auf dem Universitätsgelände, weil den männlichen Sanitätern der Zugang auf den Campus der Frauenuniversität verwehrt worden war. (APA, 3.3.2014)