Graphen, abgefüllt in Flaschen in Colemans Labor am Trinity College Dublin. (Quelle: CRANN)
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Auch wenn es verlockend klingt, probieren Sie das folgende Rezept trotzdem nicht zuhause aus, es wird vermutlich nicht funktionieren – und falls doch, dann werden Sie das wohl kaum feststellen können: Gut versteckt in den Zusatz-Informationen einer aktuellen Studie findet sich eine Anleitung zur Herstellung des "Wundermaterials" Graphen mit herkömmlichen Haushaltsartikeln.

Das weltweit widerstandsfähigste und dünnste Material mit guter elektrischer Leitfähigkeit und mechanischer Flexibilität wird als Basis für völlig neue Technologien gepriesen. Kein Wunder also, dass Wissenschafter seit Jahren an kostengünstigen Methoden für die Herstellung dieses Materials forschen. Jonathan Coleman vom Trinity College Dublin und sein Team haben nun vermutlich einen solchen einfachen Weg gefunden.

Die Physiker beschreiben im Fachjournal "Nature Materials", wie sich mit Hilfe eines Labor-Mixers (ein normaler Küchenmixer sollte es jedoch auch tun) aus einem halben Liter Wasser, 10 bis 25 Milliliter Spülmittel und 20 bis 50 Gramm Graphit-Pulver nach 10 bis 30 Minuten Rührzeit mikrometerkleine Graphen-Schnipsel in großen Mengen produzieren lassen. In einer Stellungnahme beeilt sich Coleman zu betonen, dass es für das gewünschte Ergebnis auf das genaue Mischungsverhältnis zwischen Spülmittel und Graphit ankommt – und dieses hält er vorerst noch geheim.

Über die Details dieser womöglich bahnbrechenden Entdeckung berichtet der "New Scientist" auf seiner Internetseite. Dort ist auch nachzulesen, warum es wohl nicht allzu viel bringen wird, Colemans Rezeptur am heimischen Küchentisch auszuprobieren:

--> New Scientist: Make graphene in your kitchen with soap and a blender

(red, derStandard.at, 21.04.2014)