Unsere Geschichte ließe sich aus verschiedenen Perspektiven erzählen, zum Beispiel aus der Sicht des Frauennetzwerks der österreichischen Tageszeitung "Der Standard", wo im Sommer 1999 über die Idee einer Online-Zeitung diskutiert worden ist. Die Geschichte kann auch aus der Sicht der Online-Redaktion geschrieben werden, wo sich Pia Feichtenschlager und Daniela Yeoh schon länger eine Frauensite gewünscht hatten und zur selben Zeit und unabhängig von der Netzwerk-Idee an einem konkreten Konzept arbeiteten.
Print und Online
Da überkreuzten sich die Geschichten und wurden die Ressourcen zusammen geschlossen. Von Online-Seite kam viel Unterstützung von Gerlinde Hinterleitner. Zahlreiche Standard-Frauen wollten an der Umsetzung des Projektes arbeiten. Journalistinnen, Sekretärinnen und Graphikerinnen waren dabei. Und so lässt sich die Geschichte auch nur mit konkreten Personen schreiben, die sie vorangetrieben haben und sie erst ermöglicht haben: Lydia Ninz, Gertraud Schneider, Brigitte Voykowitsch, Astrid Zimmermann, Esther Hecht, Heide Korn, Petra Eder, Brigitta Bernart-Skarek, Beatrix Prüwasser, Margot Fuhrmann-Edermayr, Anna Reichhardt und Verena Hochleitner.
Ideen entstanden, wurden wieder verworfen, adaptiert, Rubriken und Ressorts wurden aufgestellt ... Monate vergingen und die Aufbauarbeit geschah mit viel persönlichem und zeitlichem Engagement der Einzelnen. Die Frauen-Seite nahm immer konkretere Züge an.
Vielfalt als Bonus
Dazwischen gab es auch Zweifel, zum Beispiel ob die Energien reichen werden, gab es Diskussionen um Inhalte und wurde die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Gründungsfrauen als großer Bonus begriffen. Im Dezember war ein Name gefunden - dieStandard.at - und am 8. März 2000 war es dann endlich so weit: Die erste tagesaktuelle Frauen-Onlinezeitung im deutschsprachigen Raum ging online.
dieStandard.at war gestartet - endlich! Wir bekamen viele positive Reaktionen und im Mai mit der Zuerkennung des Förderpreises "Die Spitze Feder" auch gleich erste Lorbeeren. Langsam verkleinerte sich das Team wieder, viele Gründungsfrauen zogen sich zurück, gingen andere Wege, verlagerten ihre Energien wieder. Neue Frauen kamen hinzu, begleiteten uns ein Geschichtenstück weit und verabschiedeten sich wieder: Unter anderem zählten Elisabeth Boyer, Elisabeth Esberger, Caroline Ausserer, Yvonne Giedenbacher, Astrid Kasparek und Silvia Steiner zu ihnen.