Retrospektive zum Hundertsten

Lange Zeit wusste kaum jemand, dass die französische Schriftstellerin Marguerite Duras (1914-1996), bekannt für Werke wie "Der Liebhaber", auch Filme machte. In den 1970er-Jahren schuf sie sogar fast jedes Jahr einen Neuen. Zum 100. Geburtstag widmet ihr das Österreichische Filmmuseum eine Retrospektive, die mehr als 20 ihrer Regie- und Drehbucharbeiten umfasst; darunter unter anderem "Hiroshima, mon amour" (1959), für den sie das Drehbuch verfasste, und "Nathalie Granger" (1972), bei dem sie auch Regie führte. 

Zeit: 11. April bis 8. Mai
am 14. April um 19.00 hält Kunsthistorikerin Edith Futscher den Vortrag "Entlang der Bilder: Das geschriebene Kino der Marguerite Duras"

Ort: Augustinerstraße 1, 1010 Wien

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Österreichisches Filmmuseum

Foto: Österreichisches Filmmuseum

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Babykino: "Her" und "Nymph()maniac 2"

Im nicht ganz abgedunkelten Saal, mit leiser gedrehtem Ton und Wickeltisch und Flaschenwärmer an der Bar, kann man auch mit Baby ins Kino gehen. Im April zum Beispiel zu "Her" mit Joaquin Phoenix und Amy Adams.

Zeit:
"Her" (OmU): 15. April, 11.00
"Das finstere Tal": 15. April, 11.15 Uhr
"Super-Hypochonder (OmU): 29. April, 11.00 Uhr "Nymph()maniac 2" (OmU): 29. April, 11.15 Uhr

Ort: Votivkino, Währingerstraße 12, 1090 Wien

Foto: AP/Merrick Morton

Märtyrerinnenbonus, nein danke

Pia und Helen sind entschlossen, die Welt von sich zu erlösen. Nicht wie andere Erlöser, die ihrer Meinung nach versagt haben, sondern ganz ohne Unsterblichkeit oder Märtyrerinnenbonus. Ein für alle Mal werden sie ihre banale und trostlose Existenz beenden. Doch dann erscheint plötzlich eine junge Frau, die böse Erinnerungen und große Hoffnungen weckt: Ist sie die Geliebte von Helens verstorbenem Ehemann oder etwa die TV-Journalistin, die die beiden nun ganz groß rausbringen will?  

Die Österreichische Erstaufführung von "Die Liste der letzten Dinge" von Theresia Walser feiert kommenden Mittwoch Premiere. 

Zeit: 2. April bis 19. April, Mittwoch bis Samstag: 20.30 Uhr.  

Ort: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Bettina Frenzel

Die Würde des Menschen

2014 jährt sich nicht nur der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal, sondern auch der Tod der ersten Friedensnobelpreisträgerin, Bertha von Suttner. Aus diesen Anlässen zeigt das MUSA ein gemeinsames Ausstellungsprojekt der Städte Wien, Sarajevo und Brno. "Der Menschheit Würde…“ fragt nach Indikatoren des menschlichen Würdeverlustes. Neben einem deskriptiven Ausstellungsteil werden verschiedene künstlerische Strategien der Selbstermächtigung vorgestellt.

Zeit: 1. April bis 31. Mai. Eröffnung 31. März, 19.00 Uhr

Ort: MUSA Museum Startgalerie Artothek, Felderstraße 6-8, 1010 Wien

Foto: 2013 Kulturabteilung der Stadt Wien, MUSA

Aus der Haut fahren

Dem "Tatort Pflegewohnheim" und also der heimischen Pflegerealität widmet sich die steirische Malerin Antonia Wöhrer in ihrer Ausstellung "Aus der Haut fahren I." Teilweise mit Japan-Spachteltechnik in Acryl auf Leinwand thematisiert sie Fußfesseln für Heimbewohner und den Einsatz von Mikrochips. In persönlichen Texten tauchen auch sonst eher tabusisierte Fragen auf: "Wie geht man damit um, wenn seitens der Heimbewohner Übergriffe auf das zumeist weibliche Pflegepersonal stattfinden? Stellt die Demenz einen Freibrief aus für  Busengrabscherei und sonstige verbale und non-verbale Grenzüberschreitungen?"

Zeit: 2. bis 25. April, Di, Mi, Do, Fr 15-18.00 Uhr; Eröffnung: 1. April 19.00 Uhr

Ort: Galerie Blaues Atelier, Annenstraße 33, 8020 Graz 

Foto: Antonia Wöhrer

Anne Schneider in Salzburg

Und noch eine Ausstellungseröffnung will uns die kalten, grauen Februartage versüßen: Der Salzburger Kunstverein widmet der  Skulpturkünstlerin Anne Schneider eine Personale. Die Wiener Künstlerin kreuzt in ihren Arbeiten die Strategien der Minimal Art und der "Arte Povera": ihre seriellen Artefakte entstehen mithilfe "armer" Materialien wie Jute, Beton oder Folien.

Zeit: Von 6. Februar bis 21. April 2014

Ort: Salzburger Kunstverein, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

Foto: Anna Schneider

Ausstellung >die andere sicht<

Haben Frauen eine "andere" Sicht auf die Welt - und wenn ja, welche? Sammlerin und Kuratorin Agnes Essl widmet sich in der aktuellen Jubiläumsausstellung des Museum Essl dieser Frage und damit dem Werk von Künstlerinnen aus Österreich. In die Auswahl flossen zum einen Werke aus der Sammlung Essl, zum anderen auch frische Exponate aus den Ateliers von Künstlerinnen aus Österreich. 

Zu sehen werden u.a. Arbeiten von Maria Lassnig, Florentina Pakosta, Birgit Jürgenssen, VALIE EXPORT, Eva Schlegel, Johanna Kandl, Brigitte Kowanz, Xenia Hausner, Barbara Szüts, Gudrun Kampl, Elke Krystufek, Andrea Kasamas, Karen Holländer und Bianca Regl sein.

Ausstellungsdauer: 19.3.2014 bis 21.9.2014

Wo: Museum Essl, An der Donau-Au 1, 3400 Klosterneuburg 

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Essl Museum

Foto: Essl Museum, Johanna Weiss

Nachweis nicht mehr nötig

Barbara Herold präsentiert mit "Große Töchter" im Kosmostheater eine dokumentarisch-satirische Collage über die umstrittene Adaption der Bundeshymne, die seit 2012 bekanntlich geschlechtsneutral ist. Es spielen Maria Fliri und Peter Bocek; zu Wort kommen darin unter anderem Margarete Schütte-Lihotzky, Hedy Lamarr, Bertha Pappenheim, Ute Bock und Cecily Corti.

Die Autorin dazu: "Dass es 2014 nicht mehr darum gehen kann, irgendeinen 'Nachweis' erbringen zu müssen, dass österreichische Frauen es sich verdient haben, als 'große Töchter' bezeichnet zu werden, ist die eigentliche These des Projektes. Wünschenswert ist letztlich, dass eine Debatte wie die um die Änderung der Bundeshymne gar nicht erst hätte stattfinden müssen.“ 

Zeit: 24. April bis 3. Mai, Mi - Sa, 20.30 Uhr 

Ort: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Bettina Frenzel

Geschichte erforschen 

Im Landesmuseum Niederösterreich gibt es dieses Jahr einen Frauenschwerpunkt, in dem man sich auch auf Spurensuche begibt. Dabei soll aber nicht das Leben von "Ausnahmefrauen" erkundet werden, sondern das von Arbeiterinnen, Bäuerinnen, Klosterfrauen, Bürgerinnen oder auch auch Adelige. Die Ausstellung "Frauenleben in Niederösterreich" beleuchtet das Leben dieser Frauen in dem Zeitraum zwischen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert hinein. Sie ist erst der Auftakt zahlreicher frauenspezifischer Veranstaltungen im Landesmuseum. 

Die Ausstellung läuft von 23.02.–19.10.2014

Ort: Kulturbezirk 5, 3100 Sankt Pölten

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Landesmuseum Niederösterreich

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Landesmuseum NÖ