Leah Green im charmanten Gespräch: "Get your arse out, mate!"

The Guardian

London - Eine wichtige Nachricht für alle, die sich mit der Unterscheidung von Flirt und sexueller Belästigung bisher schwer taten, bringt der "Guardian" in seiner Online-Ausgabe: Flirten ist nicht gleich Belästigen. Für jene, die sich mit der Trennung der beiden Sphären bisweilen schwer tun, hat Autorin Laura Bates einen Leitfaden verfasst. 

So heißt eine Frage in ihrer Checklist: "Könnte die Art und Weise, in der ich mich anzunähern versuche, die Person verängstigen oder erschrecken?". Weitere Punkte sind: "Hat die Person mit bereits klar gemacht, dass sie an meinen Annäherungen kein Interesse hat?", "Macht die Geschwindigkeit, in der mein Fahrzeug sich bewegt, jede Antwort unmöglich?", "Ist diese 'Annäherung' in Wahrheit nur eine gebrüllte und ungebetene Bewertung von Attraktivität/Körper/Genitalien dieser Person?", "Macht der Kontext dieser Situation (z.B. ein Bewerbungsgespräch) direkte Annäherung beleidigend oder unangemessen?" und schließlich: "Bin ich, angesichts aller dieser Punkte, einfach nur 'a bit of a dick'"?

Erst unlängst hat der "Guardian" Leah Green präsentiert, die undercover in London unterwegs war. Dort konfrontierte sie Männer mit sexistischen Angriffen. Kostprobe: "Get your arse out, mate!" Der Punkt dabei: es gab diese verbalen Übergriffe tatsächlich - ursprünglich jedoch wurden sie von Männern gegenüber Frauen verübt. 

The Guardian

Gefunden hat Green ihre "Vorlagen" auf der Seite Everyday Sexism. Hier können Frauen Sexismus und Angriffe, denen sie ausgesetzt waren, aufschreiben und veröffentlichen. Die Seite ist in zahlreichen Sprachen verfügbar, darunter auch auf deutsch. (red, dieStandard.at, 11.4.2014)